Der Patient als Matchwinner
Zwei Fernando-Tore im Cup
Gerade einmal 95 Minuten stand er in dieser Saison auf dem Feld. Im Herbst spielte Fernando nur 14 Prozent aller Minuten, die möglich gewesen wären. Manche nennen ihn Dauerpatient, andere Teilzeitstürmer – seit gestern kann man auch Matchwinner zum Brasilianer sagen. Fernando schoss Salzburg beim 3:2-Sieg gegen den LASK mit einem Doppelpack ins ÖFBCup-Halbfinale.
Aktuell ist der 24-Jährige topfit – und für Trainer Struber in dieser Verfassung ein Unterschiedsspieler. „Er hat kaum etwas, was nicht sexy ist.“Der Coach überraschte mit einer Dreierkette in der Abwehr, sein Gegenüber Sageder setzte auch etwas überraschend auf den Ex-Salzburger Berisha in der Startelf.
Schlager-Paraden
Zwar hatten die Hausherren zunächst leichtes Übergewicht, doch Salzburg schlug gleich mit der ersten Chance zu. Nach einem KjaergaardFreistoß hämmerte GournaDouath den Ball ins Kreuzeck (15.). Der Franzose, eigentlich ein Sechser, sollte weiter nicht nur im Zentrum der Dreierkette stehen, sondern auch im Mittelpunkt des Spielgeschehens. In der 18. Minute jedoch auf der anderen Seite. Sein Klärungsversuch misslang, und Ljubicic traf zum Ausgleich.
Jetzt waren wieder die Gäste am Zug. Wieder war es ein Standard, wieder war Kjaergaard der Vorbereiter. Fernando stieg nach einer Ecke am höchsten und nickte ein. Die LASK-Spieler reklamierten, weil Gourna-Douath im Abseits stehend Keeper Lawal behindert haben soll. Doch der Treffer zählte, Fernando jubelte per Flickflack.
Der LASK drückte, scheiterte aber immer wieder an Keeper Schlager, der gegen seinen Ex-Verein einige starke Paraden zeigen musste. So war es wieder Fernando vorbehalten, für die Vorentscheidung zu sorgen. Nach perfektem Gloukh-Pass traf er zum 3:1 (51.) – und durfte seinen Arbeitstag wenig später beenden. Der LASK kämpfte, doch der Anschlusstreffer von Horvath kam zu spät (94.). „Wir waren effizient und haben unser Ziel erreicht“, bilanzierte Struber zufrieden.
Fazit: Salzburgs Dreierkette ist eine neue Option, aber noch nicht sattelfest. Übermächtig ist der Serienmeister auch zu Beginn des Frühjahrs nicht. Teams wie der LASK oder auch Sturm sind im Kampf um den Meistertitel sicher nicht chancenlos. Die Reise im Cup ist für den LASK aber zu Ende.