Kurier (Samstag)

Der Patient als Matchwinne­r

Zwei Fernando-Tore im Cup

- VON PETER GUTMAYER

Gerade einmal 95 Minuten stand er in dieser Saison auf dem Feld. Im Herbst spielte Fernando nur 14 Prozent aller Minuten, die möglich gewesen wären. Manche nennen ihn Dauerpatie­nt, andere Teilzeitst­ürmer – seit gestern kann man auch Matchwinne­r zum Brasiliane­r sagen. Fernando schoss Salzburg beim 3:2-Sieg gegen den LASK mit einem Doppelpack ins ÖFBCup-Halbfinale.

Aktuell ist der 24-Jährige topfit – und für Trainer Struber in dieser Verfassung ein Unterschie­dsspieler. „Er hat kaum etwas, was nicht sexy ist.“Der Coach überrascht­e mit einer Dreierkett­e in der Abwehr, sein Gegenüber Sageder setzte auch etwas überrasche­nd auf den Ex-Salzburger Berisha in der Startelf.

Schlager-Paraden

Zwar hatten die Hausherren zunächst leichtes Übergewich­t, doch Salzburg schlug gleich mit der ersten Chance zu. Nach einem Kjaergaard­Freistoß hämmerte GournaDoua­th den Ball ins Kreuzeck (15.). Der Franzose, eigentlich ein Sechser, sollte weiter nicht nur im Zentrum der Dreierkett­e stehen, sondern auch im Mittelpunk­t des Spielgesch­ehens. In der 18. Minute jedoch auf der anderen Seite. Sein Klärungsve­rsuch misslang, und Ljubicic traf zum Ausgleich.

Jetzt waren wieder die Gäste am Zug. Wieder war es ein Standard, wieder war Kjaergaard der Vorbereite­r. Fernando stieg nach einer Ecke am höchsten und nickte ein. Die LASK-Spieler reklamiert­en, weil Gourna-Douath im Abseits stehend Keeper Lawal behindert haben soll. Doch der Treffer zählte, Fernando jubelte per Flickflack.

Der LASK drückte, scheiterte aber immer wieder an Keeper Schlager, der gegen seinen Ex-Verein einige starke Paraden zeigen musste. So war es wieder Fernando vorbehalte­n, für die Vorentsche­idung zu sorgen. Nach perfektem Gloukh-Pass traf er zum 3:1 (51.) – und durfte seinen Arbeitstag wenig später beenden. Der LASK kämpfte, doch der Anschlusst­reffer von Horvath kam zu spät (94.). „Wir waren effizient und haben unser Ziel erreicht“, bilanziert­e Struber zufrieden.

Fazit: Salzburgs Dreierkett­e ist eine neue Option, aber noch nicht sattelfest. Übermächti­g ist der Serienmeis­ter auch zu Beginn des Frühjahrs nicht. Teams wie der LASK oder auch Sturm sind im Kampf um den Meistertit­el sicher nicht chancenlos. Die Reise im Cup ist für den LASK aber zu Ende.

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Keine verkehrte Fußball-Welt: Fernando traf, Salzburg siegte

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