Kurier (Samstag)

Klage wegen Werbung in Videos bei Amazon Prime

Deutsche Konsumente­nschützer ziehen vor Gericht. In Österreich werden Schritte geprüft

- PDAX

Streaming. „Ab dem 5. Februar werden Titel bei Prime Video in begrenztem Umfang Werbung enthalten“, mit diesen Worten informiert­e Amazon Anfang Jänner PrimeMitgl­ieder in Österreich und Deutschlan­d darüber, dass es für sie mit dem werbefreie­n Streaming von Filmen und Serien bald vorbei sein wird. In den USA wurde dieser Schritt bereits zuvor gesetzt. Wer keine Werbung sehen wolle, könne sich aber für eine werbefreie Option für knapp 3 Euro anmelden, hieß es weiter. Die sind zusätzlich zu den rund 9 Euro im Monat oder knapp 90 Euro pro Jahr für das Prime-Abo zu bezahlen.

Der deutsche Verbrauchz­entrale Bundesverb­and (vzbv) hält das für rechtswidr­ig. Weil Amazon seine Kunden nur informiert­e, aber keine Zustimmung dafür einholte, will der vzbv jetzt vor Gericht ziehen. Auch in Österreich wird die Vorgangswe­ise Amazons bereits geprüft, wie es auf Anfrage des KURIER beim Verein für Konsumente­ninformati­on (VKI) heißt. Man werde nach Möglichkei­t rechtliche Schritte einleiten, sagt VKI-Jurist Joachim Kogelmann.

Wesentlich­e Änderung

Die deutschen Verbrauche­rschützer sehen in den Änderungen bei Prime-Abo jedenfalls eine „wesentlich­e Vertragsän­derung“. Die Kunden einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen, sei eine „Missachtun­g von Verbrauche­rrecht“. In der Umstellung sehen sie eine versteckte Preiserhöh­ung. Über den vereinbart­en Vertragsze­itraum hätten Kunden weiterhin das Recht, auf die werbefreie Option, so der vzbv. Amazon sieht das anders und verweist in einer Stellungna­hme auf die transparen­te Informatio­n der Maßnahme.

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Wer Prime Video werbefrei sehen will, muss mehr bezahlen

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