„Unternehmenskultur ist am wichtigsten“
Interview. Axel Maireder, Geschäftsführer des IMWF, über die wesentlichen Erkenntnisse der Studie
Herr Dr. Maireder, können Sie uns einen kurzen Überblick über die Studie zur Arbeitgeber-Attraktivität 2024 geben? Was war das Ziel dieser Studie?
Axel Maireder: Ziel der Studie war eine unabhängige Bewertung der Attraktivität von Unternehmen als Arbeitgeber aus der Perspektive von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir haben entsprechend abgefragt, wie gut der Ruf bekannter Firmen als Arbeitsplatz ist. Die Ergebnisse der Studie nutzen wir einerseits für die Auszeichnung von Unternehmen als „Beliebte Arbeitgeber“. Andererseits können die Personalabteilungen der abgefragten Unternehmen aus den Ergebnissen herauslesen, wie gut Sie im Vergleich zu anderen Unternehmen derselben Branche bewertet werden und welche Unterschiede es bei Geschlecht, Berufsgruppe oder Bundesland gibt. Zudem zeigt die Studie, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Auswahl eines Jobs wichtig ist, und was nicht.
Welche Kriterien sind denn für die Befragten am wichtigsten?
Die Unternehmenskultur ist den Menschen am wichtigsten: Von allen abgefragten Kriterien wurde „Gute Teamkultur und nette Kolleg:innen“am besten bewertet, und zwar mit der Note 1,5 auf der Schulnotenskala. Auch „Offene Kommunikation und Transparenz der Vorgesetzten“ist den Menschen sehr wichtig. Die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und die Jobsicherheit wurden ebenfalls hoch bewertet. Kaum relevant sind „Events wie TeamAbendessen und Firmenfeiern“mit einer Note von 3,0 oder das soziale Engagement des Unternehmens mit einem Durchschnitt von 2,8.
Was überraschte Sie persönlich am meisten bei den Ergebnissen dieser Studie?
Spannend fand ich, dass die Möglichkeit zu Home Office mit 2,6 vergleichsweise wenig wichtig bewertet wurde, obwohl dieses Thema sehr stark in der öffentlichen Diskussion war. Interessant ist auch, dass es wenig Unterschied zwischen den Altersgruppen gibt. So sind flexible Arbeitszeiten zum Beispiel für jüngere Befragte schon wichtiger als für ältere Menschen, aber der Unterschied ist recht gering.
Wie können Unternehmen die Ergebnisse Ihrer Studie nutzen, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu verbessern?
Durch den direkten Vergleich mit den Mitbewerbern um Arbeitskräfte zeigt die Studie den Unternehmen ihre eigene Positionierung als Arbeitgeber klar auf. Es kann auch nachvollzogen werden, welche Kriterien für die Beurteilung der Unternehmen wichtig sind. Damit gibt es sehr gute Ansatzpunkte für die Personalabteilung, das Employer Branding zu verbessern.