Warum hat man unter der Dusche die besten Ideen?
Fragen der Freizeit ... und Antworten, die Sie überraschen werden
Immer wenn man dringend einen Geistesblitz braucht, kommt er nicht. Doch dann passiert es wie aus dem Nichts: etwa letztens beim Duschen, als es einen Wasserschwall an Ideen regnete. Da stellt sich die Frage: Ist es das Wasser, das die Kreativität anregt? Eher nicht, es gibt einen anderen Grund: Duschen entspannt, und das ist günstig, um zu guten Einfällen zu kommen. Das kann Doris Bach, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, bestätigen. Sie erklärt, dass einfache Aufgaben, bei denen wir uns nicht allzu sehr auf unsere Tätigkeit konzentrieren müssen, dabei helfen, unsere Gedanken schweifen zu lassen. „Arbeitet man zu verbissen an der Lösung eines Problems, so wird die Kreativität und auch der Weg zum Geistesblitz gehemmt“, sagt sie. Spaziergänge, Putzen, Kochen oder eben auch Duschen eignen sich demnach perfekt für die ungehemmten Tagträume. Und diese Strategie hat bereits großen Köpfen auf die Sprünge geholfen. Isaak Newton etwa kam die Idee zur Gravitationstheorie während einer Pause im Obstgarten. Auch das bis heute beliebte Eis am Stiel entstand bei einer ganz gewöhnlichen Alltagstätigkeit eines Kindes, nämlich beim Spielen. Hier erkannte der damals noch kleine Frank Epperson, dass sein Saft nach längerem Herumtollen im Schnee gefror.
Auch kurz vor dem Einschlafen erscheinen sie uns: die bahnbrechenden Ideen. Doch wie erinnert man sich später wieder daran? Da Stift und Papier oftmals nicht zur Hand sind, wenn wir eine Eingebung haben, rät Bach, sofort eine Gewohnheit zu unterbrechen. Hier hilft es schon, den Ehering an einen anderen Finger zu stecken oder einen Knopf ins Kopfhörerkabel zu machen. Diese Abwandlungen dienen dazu, sich zu einem späteren Zeitpunkt an die Spontan-Idee zu erinnern. Das warme Wasser der Dusche fungiert also nicht als Geheimrezept für weltverändernde Einfälle. Vielmehr geht es darum, die Gedanken schweifen zu lassen und sich nicht krampfhaft auf ein Problem zu fokussieren. Für den Aha-Effekt ist es demnach förderlich, die Gedanken genauso wie das Wasser öfter einfach fließen zu lassen.