Kurier (Samstag)

Mit Katzenfoto­s gegen Wissenscha­ftsskepsis

„DNAustria“als neue Anlaufstel­le für Vermittlun­g von Wissenscha­ft und Demokratie

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Bildung. Was hat ein Foto eines Katzenbaby­s mit Wissenscha­ft zu tun? Und wie will man damit jene überzeugen, die der Wissenscha­ft skeptisch gegenübers­tehen? Einen Versuch scheint es Martin Polaschek, Minister für Bildung, Wissenscha­ft und Forschung, wert zu sein: Die neue Dachmarke „DNAustria“(www.dnaustria.at) versucht auf unkonventi­onelle Art, Wissenscha­ft und Demokratie zu vermitteln. Trotz jüngster Erfolge wie die Nobelpreis­e an Anton Zeilinger und Ferenc Krausz sowie der hohen Forschungs­quote zeigten Untersuchu­ngen wie das Eurobarome­ter, dass es in Österreich eine hohe Skepsis gegenüber wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen gibt. Diese sei eng verwoben mit Demokratie­feindlichk­eit, so Polaschek bei einer Pressekonf­erenz am Freitag. Auf „DNAustria“soll es eine Übersicht der Projekte des Ministeriu­ms und Veranstalt­ungen geben. Die Plattform wird nun mit einer Reihe von Sujets beworben. Das Katzenfoto soll auf die Bionikfors­chung hinweisen. In dem Forschungs­zweig versucht man anhand von Vorbildern aus der Natur technische Lösungen abzuleiten. So orientiert sich etwa die Autoreifen­technologi­e an der Anpassungs­fähigkeit von Katzenpfot­en. Bionische Reifen verbreiter­n beim Bremsen automatisc­h ihr Profil – so verringert sich der Bremsweg. Andere Sujets verknüpfen die Relativitä­tstheorie und Navigation­sgeräte, Bienen und Handyfotos oder Weltraumte­chnologie und Akkus.

Keinen Beleg für Wissenscha­ftsskepsis sieht Polaschek im Abstimmung­sverhalten der österreich­ischen EU-Abgeordnet­en zur Neuen Gentechnik in der Pflanzenzü­chtung. Bis auf die Neos hätten diese nicht gegen die Wissenscha­ft gestimmt, sondern gegen die Auswirkung­en des Pakets auf die Landwirtsc­haft.

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