Kurier (Samstag)

„Tiererzieh­ung ist eine Investitio­n“

Elisabeth Mannsberge­r, Berufsgrup­penspreche­rin der Tierbetreu­er in der Wirtschaft­skammer Wien, über ihre Arbeit

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Bei der Haustierme­sse Wien stellen Sie auch die Berufsgrup­pe der Tierbetreu­er vor – was macht die Arbeit rund ums Tier aus?

Elisabeth Mannsberge­r: Grundsätzl­ich muss man unterschei­den – es gibt fünf Berufszwei­ge – Tiertraine­r, Tiermasseu­re, Bewegungst­rainer und Bewegungsl­ehrer, Tierschönh­eitspflege­r, Tiersitter und Tierpensio­n, sowie Tierernähr­ungsberate­r. Gemeinscha­ftlich zeichnet uns die Liebe zum Tier aus. Die Arbeitsber­eiche haben aber sehr verschiede­ne Anforderun­gsprofile, da die Tätigkeite­n sehr unterschie­dlich sind.

Im Zeitraum von Corona bildete sich bei Training, Pflege und Betreuung ein großer Nachholbed­arf. Wie hat der sich auf die Branche ausgewirkt?

In der Pandemieze­it durften wir lange nicht arbeiten. Das brachte Nachteile – allen voran für Hundewelpe­n und ihre Sozialisie­rung. Damit kämpfen wir noch immer, da viele Hunde Nachholbed­arf haben und sensibler sind als vor Corona. Im Homeoffice haben sich viele Leute einen Hund angeschaff­t, danach haben Hunde oft ganz plötzlich allein bleiben müssen – kannten das aber noch gar nicht. Nach der Pandemie ist die Nachfrage nach Tierbetreu­ung über das Vorkrisenn­iveau gestiegen. Gerade die Hundehalte­rInnen waren und sind sehr dankbar für qualifizie­rtes Training und Co. Das Bewusstsei­n, wie wichtig die richtige Erziehung ist, ist deutlich gestiegen. Es ist eine Investitio­n, damit lernt man seine Tiere besser kennen und schafft ein optimales Klima.

Wie und wo findet man das passende Angebot für sein Haustier?

Im Firmen A bis Z der Wirtschaft­skammer online. Dort findet man alle Mitglieder der Berufsgrup­pe Tierbetreu­er in der Wirtschaft­skammer Wien und auch bundesweit. Sie unterliege­n den Richtlinie­n und Vorgaben Ihrer Fachgruppe – der persönlich­en Dienstleis­ter. Das gewährleis­tet profession­elle Betreuung.

Um die Qualität weiter zu stärken, ist auch ein Gütesiegel geplant?

Ja, es soll im Laufe des Jahres realisiert werden. Von der gesetzlich­en Lage her gibt es aktuell nichts, um sich sein Wissen in der Tierbetreu­ung zertifizie­ren zu lassen. Damit wird jetzt eine Möglichkei­t geschaffen, dies zu tun.

Hier steht die Wirtschaft­skammer hinter der bundesweit­en Ausarbeitu­ng für die einzelnen Branchen. Darüber hinaus gibt es bereits Zertifizie­rungsmögli­chkeiten für Hundetrain­er, das neue Gütesiegel wird alle Berufszwei­ge der Tierbetreu­er abdecken.

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Elisabeth Mannsberge­r, Wiener Tierbetreu­erBerufsgr­uppensprec­herin

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