Sturm trifft mit dem ersten Torschuss: Salzburg macht sich das Leben schwer
Kein Sieger im Spitzenspiel: Der Meister verabsäumte es, den Sack zuzumachen, die Grazer bleiben auf zwei Punkte dran
Auftakt-Hit. Er war schon einmal zu Gast in der Red-BullArena. Salzburg und Sturm durften vor dem Gipfeltreffen zum Frühjahrsstart schon einmal einen Blick riskieren in Richtung Meisterteller. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihn am Ende der Saison eine der beiden Mannschaften in die Höhe stemmen darf. Es bleibt ein enges Rennen. Weil Salzburg den Sack nicht zumachte und Sturm Graz spät zum 1:1 ausglich, bleiben die Grazer auf zwei Punkte dran am Leader.
Mehr als 400 BundesligaSpiele hat Andreas Ulmer auf dem Buckel. Jene, die er auf der rechten Seite absolvierte, kann der 38-jährige Linksfuß wohl an einer Hand abzählen. Der Ausfall von Amar Dedic (Muskelverletzung) veranlasste Salzburg-Trainer Gerhard Struber zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme. Im Vergleich zum Cup-Spiel gegen den LASK setzte er aber erneut auf eine Dreierkette in der Abwehr, diesmal mit Neuzugang Flavius Daniliuc im Zentrum. Sturm war mit der möglichen Tabellenführung in Aussicht topmotiviert angereist, fand jedoch keinen Zugriff. Salzburg dominierte – und traf. Petar Ratkov verwertete eine Kjaergaard-Ecke per Kopf zum 1:0 (15.). Wie schon gegen den LASK erzeugten die Salzburger auch diesmal auffällig viel Gefahr durch Standards.
Graz hatte Probleme
Ulmer (24., mit rechts) und Gloukh (44.) hätten erhöhen können. Sturm? Die Gäste enttäuschten, gaben in der ersten Hälfte keinen einzigen Schuss aufs Tor ab.
Zwar konnte sich Sturm nach der Pause steigern, Sarkaria gab nach einer Stunde auch den ersten Schuss Richtung Tor ab. Gefährlicher blieb jedoch Salzburg. Weil Gloukh (56.), Fernando (59.), Kjaergaard (64.) und Ratkov (72.) scheiterten, blieb es jedoch spannend. Den Sack zumachen hätte dann Oumar Solet müssen, er verfehlte alleine vor dem Tor (78.). Auf der anderen Seite passte der Franzose dann nicht auf – und Otar Kiteishvili war zur Stelle. Sturm glich mit dem ersten Torschuss aus (80.). Sucic hatte mit einem Stangenschuss Pech (90.).
Ein glücklicher Punkt für Sturm, Salzburg verabsäumte es, sich zu belohnen. Aber: Das neue System mit Dreierkette scheint zu funktionieren, Standards sind brandgefährlich. Es lag an der Chancenverwertung, dass man nicht ein wenig Spannung aus dem Titelkampf nehmen konnte. Trainer Struber hatte ein lachendes und ein weinendes Auge: „Unsere erste Halbzeit war richtig gut. Aber das Resultat passt nicht, wir hätten uns einen Sieg verdient.“