Wirtschaftsflaute 2023 führte zu deutlich mehr Pleiten
Im Vorjahr 5.338 Firmen insolvent – vor allem bei Dienstleistern, im Handel und am Bau
Austria. Die wirtschaftliche Schwäche hat deutliche Spuren in der Insolvenzstatistik hinterlassen. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Firmenpleiten im Vorjahr um rund 13 Prozent auf 5.338. Besonders stark war der Anstieg im vierten Quartal – und zwar um ein Fünftel. Wie im Gesamtjahr waren Dienstleister, die Baubranche, Handelsunternehmen sowie die Bereiche Beherbergung und Gastronomie am stärksten betroffen.
Gleichzeitig zeigte sich im Vorjahr aber auch eine sinkende Absicht, neue Firmen zu gründen. Die Statistik Austria, die diese Daten herausgibt, misst das anhand der eingelangten Registrierungen rechtlicher Einheiten. Diese sanken laut der Behörde um rund sieben Prozent auf 60.956. Solch eine Registrierung ist freilich als Absichtserklärung zu verstehen und bedeutet nicht unbedingt, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird. Faktum ist: 2023 gab es etwa 5.000 Registrierungen weniger als im Jahr davor, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Auch im Schlussquartal 2023 sind die Vorhaben zu Firmengründungen um 13 Prozent eingebrochen.
Die Wirtschaftskammer veröffentlichte zuletzt ganz andere Daten. Demnach wurden 2023 tatsächlich 36.380 Unternehmen neu gegründet (2022: 34.685). Das entspricht einem neuen Rekord.
MEHR INSOLVENZEN ALS IM VORJAHR Vorläufige Zahlen 2023
4.887
2.993 5.338
Bereiche mit den meisten Insolvenzen 2023 Veränderung gegenüber 2022 1.269
Finanz- und sonstige Dienstleistungen
3.009
Handel 4.725
Bau
Veränderung zu 2022
944
934