Kurier (Samstag)

Wirtschaft­sflaute 2023 führte zu deutlich mehr Pleiten

Im Vorjahr 5.338 Firmen insolvent – vor allem bei Dienstleis­tern, im Handel und am Bau

- Statistik +18 % +14 % +12 % +13 %

Austria. Die wirtschaft­liche Schwäche hat deutliche Spuren in der Insolvenzs­tatistik hinterlass­en. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Firmenplei­ten im Vorjahr um rund 13 Prozent auf 5.338. Besonders stark war der Anstieg im vierten Quartal – und zwar um ein Fünftel. Wie im Gesamtjahr waren Dienstleis­ter, die Baubranche, Handelsunt­ernehmen sowie die Bereiche Beherbergu­ng und Gastronomi­e am stärksten betroffen.

Gleichzeit­ig zeigte sich im Vorjahr aber auch eine sinkende Absicht, neue Firmen zu gründen. Die Statistik Austria, die diese Daten herausgibt, misst das anhand der eingelangt­en Registrier­ungen rechtliche­r Einheiten. Diese sanken laut der Behörde um rund sieben Prozent auf 60.956. Solch eine Registrier­ung ist freilich als Absichtser­klärung zu verstehen und bedeutet nicht unbedingt, dass auch tatsächlic­h eine wirtschaft­liche Tätigkeit aufgenomme­n wird. Faktum ist: 2023 gab es etwa 5.000 Registrier­ungen weniger als im Jahr davor, sagt Statistik Austria-Generaldir­ektor Tobias Thomas. Auch im Schlussqua­rtal 2023 sind die Vorhaben zu Firmengrün­dungen um 13 Prozent eingebroch­en.

Die Wirtschaft­skammer veröffentl­ichte zuletzt ganz andere Daten. Demnach wurden 2023 tatsächlic­h 36.380 Unternehme­n neu gegründet (2022: 34.685). Das entspricht einem neuen Rekord.

MEHR INSOLVENZE­N ALS IM VORJAHR Vorläufige Zahlen 2023

4.887

2.993 5.338

Bereiche mit den meisten Insolvenze­n 2023 Veränderun­g gegenüber 2022 1.269

Finanz- und sonstige Dienstleis­tungen

3.009

Handel 4.725

Bau

Veränderun­g zu 2022

944

934

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