Kurier (Samstag)

Über die Aufnahme entscheide­t nicht mehr die Direktion

Schüler werden zentral gelenkt / Änderungen noch möglich

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Einschulun­g. Erstmals entscheide­n heuer in Wien nicht die Schulleitu­ngen darüber, ob sie ihr Kind an ihrer Schule aufnehmen – das macht die Abteilung für Schülerstr­omlenkung in der Bildungsdi­rektion.

Die Kriterien der Zuweisung definiert das Wiener Schulgeset­z (§ 46, Abs. 2): Kriterien sind der Schulweg sowie Geschwiste­r, die schon in der Schule sind. Einen Platz gibt es aber nur dann, wenn der Standort die räumlichen Kapazitäte­n hat und es „schulorgan­isatorisch“möglich ist.

Auch wer noch keinen Platz an der Wunschschu­le hat, kann hoffen – immer wieder gibt es Abmeldunge­n und somit neue Chancen für Eltern. „Wir arbeiten noch bis zum Schulbegin­n daran, möglichst vielen Familien einen Platz in der Wunschschu­le oder der zweitgenan­nten zu ermögliche­n“, heißt es bei der Bildungsdi­rektion.

In die Vorschule

Auch die Schulreife­prüfung, die heuer erstmals nach der Einschreib­ung erfolgt, kann noch einiges ändern. Immerhin sind in Wien jährlich rund 3.000 Kinder nicht schulreif und kommen in der Folge in eine Vorschulkl­asse. Warum man diese Schulreife­prüfung erst nach der Zuweisung macht, erklärt man in der Bildungsdi­rektion so: „Wir wollen, dass die Kinder diesen Test in der Schule machen, in die sie nachher gehen – da haben sie gleich einen anderen Bezug zum Standort.“

Alle schulpflic­htigen Kinder müssen zu dieser Prüfung – auch die in Privatschu­len oder die, die zu

Hause unterricht­et werden. Dabei werden auf spielerisc­he Weise die sprachlich­e Kompetenz, die körperlich­e und sozialemot­ionale Reife getestet.

Das sind zum Beispiel Koordinati­onsübungen, bei denen die Kinder die rechte Hand aufs linke Knie legen. Oder Sprachtest­s, bei denen die Kinder anhand von Bildern Geschichte­n erzählen sollen. Das alles passiert in der Schule, und die Eltern erhalten unmittelba­r eine Rückmeldun­g von der Schule.

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