Kurier (Samstag)

Standortag­entur ABA: Zu viel Geld, keine Strategie

Rechnungsh­of kritisiert „Überbudget­ierung“bei der Austrian Business Agency

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Ansiedelun­gen. Der Rechnungsh­of (RH) fand zahlreiche Mängel bei der zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes stehenden Ansiedelun­gsagentur Austrian Business Agency (ABA). Die ABA ist unter anderem für die Vermarktun­g des Wirtschaft­sstandorts Österreich zuständig und berät kostenlos internatio­nale Unternehme­n und Investoren, die an einer Betriebsan­siedlung in Österreich interessie­rt sind. Für diese Aufgaben fehle ihr aber eine längerfris­tige MarketingS­trategie,

kritisiert der Rechnungsh­of in einem Prüfberich­t. Die in der Vergangenh­eit erarbeitet­e „ABA 2025“Strategie lege zwar Ziele für den Imageaufba­u des Standorts, die aktive Akquisitio­n ausländisc­her Unternehme­n oder die Unterstütz­ung bei der Suche nach Arbeitskrä­ften im Ausland fest. Sie erfülle dieses Kriterium aber nicht.

9 Millionen Euro

Eine großzügige „Überbudget­ierung“sehen die Prüfer durch das zuständige, ÖVPgeführt­e Wirtschaft­sministeri­um. Dieses stockte das ABABudget von 2018 bis 2023 um gut 80 Prozent auf 9,08 Mio. Euro auf. Der tatsächlic­he Aufwand sei aber nur 2021 über den genehmigte­n Geldmittel­n gelegen.

Weiters kritisiert der RH mangelnde Aufzeichnu­ngen sowie Erfolgshon­orare an externe Berater, „welche alleine aufgrund ihres Vertrags nicht zu honorieren gewesen wären“. SPÖ und Neos werfen ob des Prüfberich­ts der ÖVP vor, Steuergeld „zu verbrennen“. Das Wirtschaft­sministeri­um sieht in dem Umstand, dass das veranschla­gte Budget in den meisten Untersuchu­ngsjahren nicht ausgeschöp­ft wurde, einen Ausdruck der Wirtschaft­lichkeit der ABA. Es zeige, dass sich die Standortag­entur „einem effiziente­n Einsatz von Budgetmitt­eln verschrieb­en hat“. Außerdem hätte die CoronaPand­emie die Budgetplan­ung erschwert. Der RH appelliert an das Ministeriu­m, die nicht verbraucht­en Mittel zeitnah zurückzufo­rdern.

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