„Für das Start-up-Leben muss man geboren sein“
Wie man sehr jung Unternehmer wird
KURIER: Mit nur 20 Jahren haben Sie mit „New Fluence“ein erfolgreiches Start-up auf die Beine gestellt. Ihre Start-up-Karriere reicht aber weiter zurück: Als 14-Jähriger gründeten Sie „Freebiebox“. Warum wollten Sie schon so früh selbstständig werden? Moritz Lechner: Zugegeben habe ich mich schon immer für solche Dinge interessiert. Ich wollte in einer Bank arbeiten und etwas mit Finanzen und Geld machen. So bin ich auch in die Start-up-Welt gerutscht. Als ich dann mit 13 die Idee mit Freebiebox hatte, dachte mir: Warum warten, bis ich 18 bin, wenn ich es jetzt schon probieren kann?
Was würden Sie heute anders machen?
Manche Entscheidungen überlegter treffen. Ich bin sehr motiviert und will schnell handeln. Hätte ich bei der ein oder anderen Entscheidung noch eine Nacht drüber geschlafen, wäre mir einiges an Geld erspart geblieben. Fehler machen gehört zwar dazu, weil man von ihnen lernt. Aber will ich unbedingt Fehler machen die Tausende Euro kosten? Nein.
Sehen Sie sich mit knapp sechs Jahren Erfahrung in der Branche schon als „alten Hasen“im Geschäft? Nein, aber für mein Alter habe ich schon sehr viel mehr Erfahrung als andere Gleichaltrige. Und die ist wertvoll. Natürlich gibt man alles und will um jeden Preis erfolgreich werden, aber selbst, wenn aus irgendeinem Grund alles schieflaufen sollte, bleibt mir dieses unbezahlbare Wissen.
Als CEO sind Sie für ein 40-Personen-Unternehmen verantwortlich. Wird man als junger Chef infrage gestellt?
Besonders am Anfang muss man sich beweisen können, auch außerhalb der Firma. Das Alter spielt da keine Rolle. Wenn es wirklich um Geld geht, schaut man auf Leistung. Da steckt viel Arbeit dahinter und man opfert einiges an Zeit. Für das Start-upLeben muss man in gewisser Weise geboren sein.