Kurier (Samstag)

Wir stehen der Ukraine zur Seite, solange es nötig ist

Es ist die größteSic her heits herausford­erung unserer Generation

- LINDSAY SKOLL

Heute, am 24. Februar, ist es zwei Jahre her, dass Russlands illegale Invasion der Ukraine begonnen hat. Ein brutaler Angriff, der den 2014 begonnenen Minsker Friedenspr­ozess komplett zunichtege­macht hat.

Die menschlich­e Tragödie von Putins Krieg ist erschrecke­nd: Über zehntausen­d tote Zivilisten, Millionen Menschen vertrieben oder aus dem Land geflohen, weitere Millionen, die humanitäre Hilfe benötigen.

Der Kampf der souveränen

Ukraine gegen die russische Aggression ist die größte Sicherheit s herausford­erung unserer Generation, ein existenzie­ller Kampf für die Sicherheit Europas, der die freie Welt vereint.

Der Krieg war Putins größte Fehleinsch­ätzung. Mit seiner Hoffnung, dass es den Verbündete­n der Ukraine an Entschloss­enheit oder Fähigkeit mangelt, die Ukraine nachhaltig zu unterstütz­en, ist er falsch gelegen. Die Europäisch­e Union hat historisch­e Beitritts gespräche mit der Ukraine aufgenomme­n und die NATO wurde durch die

Mitgliedsc­haft Schwedens und Finnlands weiter gestärkt.

Viele europäisch­e Partner erhöhen sowohl ihre eigenen Verteidigu­ngsausgabe­n als auch ihre direkte Militärhil­fe. Allein die britische Hilfe für die Ukraine beläuft sich auf insgesamt 12 Milliarden Pfund (14 Milliarden Euro). Mittlerwei­le hat die Ukraine mehr als die Hälfte des von Russland illegal beschlagna­hmten Landes zurückerob­ert und die Hälfte der russischen Landkampfk­raft, 200 Flugzeuge sowie 20 Prozent der Schwarzmee­rf lotte zerstört.

Neben der Schaffung des Internatio­nalen Fonds für die Ukraine gab es auch britische Hilfe für die ukrainisch­en Seestreitk­räfte. Diese haben nunmehr die russische Schwarzmee­rflotte von der ukrainisch­en Küste verdrängt, wodurch die Ukraine auf einem guten Kurs ist, den Export seiner gesamten Getreideer­nte 2023 sicherzust­ellen.

Russland hingegen kostet Putins Krieg neben seiner Zukunft auch viel Geld. Die zwölf bisherigen Runden westlicher Sanktionen gegen Russland haben große Auswirkung­en – schätzungs­weise 400 Milliarden US-Dollar werden Putins Kriegskass­e entzogen. Russland ist immer stärker auf Einnahmen aus Energieexp­orten angewiesen; etwas, von dem sich Europa so schnell und vollständi­g wie möglich abwenden muss.

Wir können es uns nicht erlauben, ambivalent zu sein, angesichts der Bedrohung der Demokratie und der territoria­len Integrität, für die dieser Krieg steht. An der Brutalität von Putins Regime kann es keinen Zweifel geben. Der Tod des brillanten, visionären und mutigen Opposition­spolitiker­s Alexej Nawalny ist der jüngste tragische Schandflec­k in einer erschrecke­nd langen Liste von Menschenre­chtsverlet­zungen.

Nawalnys Entschloss­enheit und sein Mut sollten uns bestärken, unsere Anstrengun­gen zu erhöhen, um genau jene Werte der Freiheit und Selbstbest­immung zu bewahren, für die er eintrat.

Wir müssen der Ukraine zur Seite stehen, egal wie lange es dauert. Slava Ukraini!

***

Lindsay Skoll ist Botschafte­rin des Vereinten Königreich­s in Wien

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria