Mann erstochen: Die Spur führt zu der Organisierten Kriminalität
Es ist nicht die erste Tat der Balkan-Mafia in Österreich
Ottakring. Es soll ein Schlachtfeld gewesen sein, auf das Polizisten am Mittwoch stießen. In einer Wohnung in Ottakring fanden sie die Leiche eines Mannes. Das Opfer wurde erstochen, zusätzlich sollen ihm mehrere Körperteile abgetrennt worden sein, u. a waren die Finger des Mannes abgehackt. Auch eine Arte „Foltersessel“wurde entdeckt.
Ein Mord, der an Hinrichtungen im Balkan-Stil erinnert. Und es ist nicht der erste, der in Österreich in dieser Grausamkeit passiert ist. Der Balkan gilt für die Ermittler in Österreich als Hotspot – der KURIER berichtete in der Vergangenheit mehrfach. In den Fokus der Öffentlichkeit gerieten Clans aus der Balkanregion vor allem durch Verbrechen der Pink-Panther-Bande. Die Kriminellen, die in erster Linie aus Serbien und Montenegro stammten, machten ihr Geschäft vor allem mit Blitzüberfällen auf Juweliere. Es handelt sich dabei um eine weltweit tätige Gruppe, die der Organisierten Kriminalität zugerechnet wurde.
80 Auftragsmorde
Ungebrochen ist nach wie vor auch das kriminelle Treiben bei Clan-Fehden. „Wir haben seit 2014 rund 80 Auftragsmorde in Österreich, Spanien, Deutschland, der Schweiz. Ausgehend von Clan-Kriegen am Balkan“, erklärte der Direktor des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, in einem früheren KURIER-Interview. Als Hochburg der Clans gilt Kotor in Montenegro.
Wie sehr sich die ClanKämpfe bis nach Europa ausbreiteten, zeigte ein MafiaMord mitten in der Wiener Innenstadt im Dezember 2018. Gegen 13.30 Uhr fielen damals Schüsse am Lugeck, zwei Männer sackten in sich zusammen. Einer verstarb noch an Ort und Stelle, der zweite überlebte. Eine Massenpanik brach aus, Passanten hielten die Schüsse für einen Terroranschlag.