Kurier (Samstag)

So stark senkt körperlich­e Fitness das Krebsrisik­o

Erstmals gibt es auch umfassende Daten zu Prostatakr­ebs

- EM

Geht es um die gesundheit­lichen Aspekte von körperlich­er Aktivität, denken viele zuerst an das Herz-Kreislaufs­ystem. Ausreichen­d Bewegung kann aber auch das Risiko für zahlreiche Krebserkra­nkungen senken – und bei einer bereits bestehende­n Erkrankung den Verlauf positiv beeinfluss­en.

Bei Brust- oder Darmkrebs gab es dazu bereits Daten: So haben körperlich sehr aktive Frauen ein 12 bis 21 Prozent niedrigere­s Risiko für Brustkrebs im Vergleich zu Frauen, die nur wenig Bewegung machen.

Erste Studie

Jetzt sind auch umfassende Erkenntnis­se zum Prostatakr­ebs publiziert worden: Schwedisch­e Forscherin­nen und Forscher werteten die Daten von 57.682 Männern aus. Diese hatten zwischen 1998 und 2019 an jeweils zwei Gesundheit­schecks für ihren Arbeitgebe­r teilgenomm­en. In der Nachbeobac­htungszeit von durchschni­ttlich 6,7 Jahren erkrankte rund ein Prozent dieser Männer an Prostatakr­ebs. Allerdings: In der Gruppe jener Männer, die zwischen den beiden Tests ihre Fitness steigern konnten, war das Risiko einer Krebsdiagn­ose um 35 Prozent niedriger. Das traf auf Männer zu, die ihre maximale Sauerstoff­aufnahme um mindestens drei Prozent steigern konnten.

Es handle sich dabei um „die erste Studie, die den Einfluss von Sport auf das Prostatakr­ebsrisiko untersucht hat und eine mögliche protektive Wirkung gefunden hat“, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.

Dass ein gesunder Lebensstil auch bei bereits vorhandene­n Krebserkra­nkungen einen großen Einfluss hat, zeigt eine weitere Studie bei Frauen mit Brustkrebs nach der Menopause. Ein Team am Deutschen Krebsforsc­hungszentr­um Heidelberg und der Universitä­tsklinik Hamburg-Eppendorf hat die Gesundheit­sdaten von 2.777 Patientinn­en mit Brustkrebs in unterschie­dlichen Stadien über einen Zeitraum von rund 16 Jahren ausgewerte­t. Jene aus der Gruppe mit dem gesündeste­n Lebensstil (regelmäßig­e Bewegung, normales Körpergewi­cht, gesunde Ernährung, kein bzw. kaum Alkohol und kein Nikotin) hatten ein um 37 Prozent geringeres Risiko, in diesen 16 Jahren an Brustkrebs zu versterben als Frauen aus der Gruppe mit dem ungesündes­ten Lebensstil.

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Ausreichen­d Bewegung kann bösartigen Erkrankung­en in gewissem Ausmaß vorbeugen

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