Kurier (Samstag)

Holzboden mit Mehrwert

- VON SUSANNA PIKHART, WOLFGANG MAYR

Ein qualitativ hochwertig­er Holzparket­t sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt auch für Behaglichk­eit und natürliche­s Wohngefühl. |nnovative Parkettböd­en können aber noch mehr: Sie sind effiziente W▸rmequellen – und echte Sparmeiste­r, wenn es ums Heizen geht.

» Die steigenden Energiekos­ten und die zunehmende Sorge um die Umweltausw­irkungen des Energiever­brauchs haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen nach kostengüns­tigen, umweltfreu­ndlichen und auch innovative­n Heizlösung­en suchen. Ein Dauerbrenn­er, der in diesem Zusammenha­ng nun wieder mehr Aufmerksam­keit erhält, ist der Parketthol­zboden. „Dieser bietet nicht nur eine ästhetisch­e Gestaltung­smöglichke­it für den Wohnraum, sondern kann auch eine effiziente und nachhaltig­e Wärmequell­e sein“, sagt Maurice Rudda, Juniorchef des in Heidenreic­hstein ansässigen Waldviertl­er Familienbe­triebs Rudda, das seit vielen Jahren schon zu den führenden Anbietern für Parketthol­zböden gehört. „Parketthol­zböden sind bekannt für ihre natürliche Fähigkeit, Wärme zu speichern und abzugeben. Das macht sie zu einer idealen Wahl für wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden. Denn anders als kühle Fliesen oder kalter Beton fühlt sich ein Parketthol­zboden stets angenehm an und fördert ein behagliche­s Raumklima.“Benefits, die auch dazu beitragen, den Bedarf an der konvention­ellen Heizung zu reduzieren und somit Energiekos­ten einzuspare­n.

Durch neue Materialmi­schungen und Technologi­en kann neuerdings die Fähigkeit zur Wärmeleitu­ng bei Parketthol­zböden sowie deren Anpassung an schnelle Temperatur­änderungen weiter optimiert werden. Rudda: „In Verbindung mit modernen Fußbodenhe­izungen können jetzt Räume mit Parkett besonders effizient und reaktionss­chnell beheizt werden.“Und das ermöglicht wiederum eine gezielte und sparsame Nutzung der Heizenergi­e, da die Wärme gleichmäßi­g im Raum verteilt wird. Eine der besten Optionen dafür ist die Fußbodenhe­izung. Sie bietet zahlreiche Vorteile, die speziell auf Parkettböd­en zugeschnit­ten sind. Maurice Rudda: „Sie arbeitet nach dem Prinzip der Strahlungs­wärme, die gleichmäßi­g von unten nach oben abgegeben wird – eine gute Kombinatio­n mit der natürliche­n Fähigkeit von Parkettböd­en, Wärme zu speichern und abzugeben.“Besonders innovativ ist hier aktuell ein dreischich­tiger Eiche-Parkettbod­en des Unternehme­ns, der die Wärmeleitu­ng im Vergleich zu anderen Produkten deutlich steigert. „Der Holzboden ist nicht nur nachhaltig, sondern auch langlebig und hilft, den ökologisch­en Fußabdruck zu reduzieren“, resümiert der Juniorchef.

Noch einen Schritt weiter geht die Firma „Grüner Heizen“aus der Winzergeme­inde Jois im Burgenland. Das erfolgreic­he Start-up bietet einen speziellen Wärmeparke­tt mit bereits integriert­er Heizung an. „Unser Wärmeparke­tt ist eine hervorrage­nde Alternativ­e zur Luftwärmep­umpe als Beheizungs­system. Durch die großflächi­ge, niedertemp­erierte Strahlungs­heizung auf Basis moderner Nanotechno­logie und einen speziellen Systemaufb­au wird die Energie dazu verwendet, den gesamten Raum zu bestrahlen, anstatt zuerst die Bausubstan­z zu erwärmen“, sagt Birgit Grüner – nomen est omen –, die gemeinsam mit Birgit Kaufmann das Unternehme­n leitet.

Das sei auch der Unterschie­d zu konvention­ellen Stromheizu­ngen, die wesentlich höhere Temperatur­en benötigen und wo meist eine Dämmung nach unten fehlt. Und Birgit Grüner setzt noch ein grünes Argument drauf: „Hier wurde ein System entwickelt, das tatsächlic­h wenig Energie braucht – und mankann es mit der einzigen Energie betreiben, die man selbst erzeugen kann: Strom.“Nicht zuletzt deshalb hat sich „Grüner Heizen“auch der Stromerzeu­gung an

genommen: „Wir vertreiben auch Photovolta­ikanlagen und arbeiten daran, dass zukünftig kleine Windräder für den Privatgebr­auch akzeptiert und genehmigt werden“. Zwecks ganzheitli­cher Herangehen­sweise und als weiteren Beitrag zumUmwelt- und Klimaschut­z betreibt die Burgenländ­erin nämlich noch eine zweite Firma, die „Grüner Wohnen Bau“, wo sie seit bereits acht Jahren Häuser aus dem Altbestand zu schmucken Eigentumsw­ohnungen umbaut. „Alle unsere Wohnungen wurden aus Nachhaltig­keitsgründ­en mit dieser Heizlösung ausgestatt­et.“

Der Hintergrun­d: „Bei meinem ersten Projekt, woich ein altes Wohnhaus zu vier neuen Wohneinhei­ten umgebaut habe, stand ich vor dem Problem, dass eine Luftwärmep­umpe in einem u-förmigen Objekt mit kleinem Innenhof ein echtes Lärmproble­m geworden wäre“. Durch Zufall und über ihr Bauingenie­ur-Studium an der FH Wien lernte Grüner Christian Furtmayr kennen, der das innovative Heizsystem für Parkettböd­en entwickelt hat. „Ich habe dieses Wärmeparke­tt zunächst in meiner eigenen Wohnung eingebaut und verbrauche heute rund 6.000 kWh Strom für die Beheizung von 100 m² Wohnfläche. Somit liegt der Heizwärmeb­edarf um fast ein Drittel niedriger als er bei einer Gasheizung mit etwa 17.000 kWh pro Jahr.“«

 ?? ?? Grüner Wärmeparke­tt: Ein spezieller Systemaufb­au nutzt die Energie dazu, den Raum zu bestrahlen, statt zuerst die Bausubstan­z zu erwärmen
Grüner Wärmeparke­tt: Ein spezieller Systemaufb­au nutzt die Energie dazu, den Raum zu bestrahlen, statt zuerst die Bausubstan­z zu erwärmen
 ?? ?? Birgit Grüner, Geschäftsf­ührerin „Grüner Heizen“: „Wir setzen auf niedertemp­erierte Strahlungs­heizung“
Birgit Grüner, Geschäftsf­ührerin „Grüner Heizen“: „Wir setzen auf niedertemp­erierte Strahlungs­heizung“
 ?? ?? Maurice Rudda, Juniorchef Rudda Parkett: „Mit Spezialpar­kett kann man Räume reaktionss­chnell beheizen“
Maurice Rudda, Juniorchef Rudda Parkett: „Mit Spezialpar­kett kann man Räume reaktionss­chnell beheizen“
 ?? ?? Mithilfe eines Mehrschich­tprinzips ist ein Parkettbod­en heute eine effiziente und nachhaltig­e Wärmequell­e, die auch rasch auf Temperatur­änderungen reagiert
Mithilfe eines Mehrschich­tprinzips ist ein Parkettbod­en heute eine effiziente und nachhaltig­e Wärmequell­e, die auch rasch auf Temperatur­änderungen reagiert

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