Wahlkampf-Vorgeschmack an US-mexikanischer Grenze
Zeitgleiche Auftritte von Trump und Biden
USA. Die erste große Schlacht des US-Wahlkampfs, sie fand am Freitag an der Grenze zu Mexiko statt. Sowohl Präsident Joe Biden als auch dessen Herausforderer Donald Trump waren nach Texas gereist, um über illegale Migration zu sprechen.
Im Grenzort Eagle’s Pass hetzte Trump gegen überwiegend lateinamerikanische Migranten, von denen alleine 2023 mehr als 2,6 Millionen illegal ins Land gekommen sind. Beispielhaft für deren Verhalten sei der jüngste Mord an einer Frau in Georgia, so Trump, getötet von einem 26-jährigen Venezolaner: „Dieses Monster ist ein illegaler, fremdländischer Migrant, der in unser Land gebracht und auf unsere Gesellschaft losgelassen wurde – von dem Betrüger Joe Biden.“
Der Angesprochene befand sich zeitgleich im Grenzort Brownsville und tat sich deutlich schwerer, den richtigen Wahlkampfton zu finden. Schließlich hatten sich beide Parteien bereits vor Wochen auf das härteste Migrationspaket der jüngeren Geschichte geeinigt. Doch dann waren die Republikaner in letzter Sekunde doch dagegen. Mutmaßlich, weil Trump die Krise vor den Wahlen im November gar nicht lösen will, um sie für den Wahlkampf zu nutzen.
Biden kritisierte Trump und die Republikaner also auch am Donnerstag hart: „Zeigt ein wenig Rückgrat! Denkt daran, für wen wir arbeiten, in Gottes Namen: Für das amerikanische Volk.“Gleichzeitig konnte der Präsident nicht zu angriffig sein, um die Tür für das Migrationspaket noch offen zu halten. So richtete sich Biden direkt an Trump und meinte: „Lass uns das Gesetz im Kongress durchbekommen. Gemeinsam können wir das schaffen.“