Arbeitslosigkeit steigt: 402.000 auf Jobsuche
Kopf: „Noch kein Silberstreif am Horizont“
Die Lage am heimischen Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Ende Februar waren rund 402.000 Personen beim AMS als arbeitslos oder in Schulungen gemeldet. Das bedeutet im Jahresvergleich einen Anstieg um etwa 32.500 Personen oder 8,8 Prozent.
Die aktuelle Wirtschaftsflaute trifft vor allem die Industrie. Hier stieg die Arbeitslosigkeit mit 15,6 Prozent fast doppelt so stark wie die allgemeine. In erster Linie werden Leiharbeitskräfte oder Hilfskräfte abgebaut (siehe Artikel links). Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Tourismus fiel das Plus mit jeweils 10 Prozent stärker aus.
Die Zurückhaltung bei Neueinstellungen bekommen vor allem jüngere Arbeitskräfte zu spüren. Bei den unter 25-Jährigen waren daher um 11,8 Prozent mehr beim AMS vorgemerkt als vor einem Jahr. AMSChef Johannes Kopf sieht angesichts der erneut gestiegenen Zahlen „noch keinen
Silberstreif am Horizont“. Lediglich die Bauarbeitslosigkeit habe sich besser entwickelt als erwartet, was vor allem auf den milden Winter zurückzuführen sei.
Die Arbeitslosenquote betrug Ende Februar 7,6 Prozent, ein Jahr zuvor lag sie bei 7,0 Prozent. Sie ist damit immer noch deutlich niedriger als vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wo sie bei 8,4 Prozent lag.
EU-Mittelfeld
Im EU-Vergleich rangiert Österreich bei der Arbeitslosigkeit seit Monaten nur im Mittelfeld. Nach der EU-weit vergleichbaren Eurostat-Erhebung betrug die Quote im Jänner 5,0 Prozent, nach 5,4 Prozent im Dezember. Der EU-Schnitt lag bei 6,0 Prozent. Das bedeutete Rang 11 unter 27 EU-Ländern. Die Länder mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit waren im Jänner Malta, Polen, Tschechien und Deutschland (3,1 Prozent). Schlusslichter waren erneut Griechenland und Spanien.