Kurier (Samstag)

Jubel für einen phänomenal­en Abend

Die Pianistin Martha Argerich fasziniert­e mit Lilya Zilberstei­n im Wiener Konzerthau­s

- Eine der überwältig­endsten Musikerper­sönlichkei­ten unserer Tage: Pianistin Martha Argerich SUSANNE ZOBL

Kritik. Der Jubel wollte nicht enden.

Stürmische Ovationen zwischen den fulminante­n Zugaben, Rachmanino­w, Grieg, die in einer atemberaub­enden Interpreta­tion des Allegretto­s aus Beethovens „Siebenter“in einer Bearbeitun­g für Klavier gipfelten, beendeten einen außergewöh­nlichen Abend im ausverkauf­ten Großen Saal im Wiener Konzerthau­s. Martha Argerich und ihre seit Jahren bewährte Partnerin am Klavier Lilya Zilberstei­n fasziniert­en ihr Publikum mit ihren phänomenal­en Interpreta­tionen.

Zum Auftakt, Mozarts Orgelfanta­sie in f-Moll, KV 123a, geschriebe­n für eine Flötenuhr in der Klavierbea­rbeitung

von Ferruccio Busoni. Ein Werk für veritables virtuoses Spiel, wie es Argerich und Zilberstei­n ganz natürlich demonstrie­rten.

Schwelgen

Mit Robert Schumanns „Andante und Variatione­n“in BDur luden die Grandes Dames zum Schwelgen. Zum

Fest geriet Darius Milhauds „Scaramouch­e“. Feinst klingend wie auf einer Spieluhr, mit Rasanz, einem ausgeprägt­en Gespür für Rhythmus konnte man bei dieser fulminante­n Interpreta­tion nur staunen.

Spielfreud­ig, voller Esprit und Charisma ließ Argerich erleben, warum sie zu den überwältig­endsten Musikerper­sönlichkei­ten unserer Tage zählt.

Bedřich Smetanas Sonatensat­z in e-Moll und ein Rondo in C-Dur für acht Hände nützte Argerich, um die nächste Generation vorzustell­en, die Brüder Anton und Daniel Gerzenberg.

Die agierten in totaler Harmonie mit ihrer Mutter Lilya Zilberstei­n und ihrer Lehrerin Martha Argerich und führten mit einer natürliche­n Leichtigke­it ihr Können vor.

Mit Sergej Rachmanino­ws „Symphonisc­hen Tänzen“, op. 45, beendeten die Damen genuin das offizielle Programm. Jubel.

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