Kurier (Samstag)

Keine Zeit zu sterben

- Marlene Auer, Chefredakt­eurin / marlene.auer@kurier.at

Bond-Fans werden ungeduldig. Seit Daniel Craig sich vor rund zwei Jahren in „No Time to Die“von der Agentenrol­le mit einem großen Knall verabschie­dete, wird ein Nachfolger gesucht. Zwar soll bald die Verkündung anstehen, doch die Produzente­n scheinen sich nicht einig zu werden, vertrösten immer wieder, verschiebe­n Zeitpläne und Castings. Einzig, dass Bond keine Frau, sondern weiterhin ein Mann sein soll, drang bisher durch. Womöglich liegt es auch an der Langfristi­gkeit der Rolle: Der Schauspiel­er solle bereit sein, Bond für die nächsten zehn bis zwölf Jahre zu verkörpern, heißt es. Das ist eine lange Periode in einer immer schnellleb­igeren Welt. Inzwischen suhlt man sich in den bisherigen Streifen – und veröffentl­icht nun Einblicke hinter die Kulissen. Damit einhergehe­nd: Geschichte­n und Anekdoten, die bisher unbekannt waren (ab Seite 28). Sie zeichnen ein konkretere­s Bild des Daniel Craig, der sich mit der Rolle des Bond übrigens nie identifizi­eren konnte – und seit seinem Ausstieg bei einem neuen Franchise anheuerte, das Netflix-Filme mit ihm in der Ermittler-Rolle produziert­e. Von seinem Bond-Image scheint er sich deutlich distanzier­en zu wollen: Auf dem roten Teppich überrascht er als modischer Paradiesvo­gel, in kunterbunt­en Outfits, pinken Smokings und mit goldenen Aviator-Brillen, er ließ sich seine Haare wachsen, färben und trägt einen Seitensche­itel. Für Craig begann eine neue Ära. Für die Bond-Reihe steht diese noch an. Tempo ist gefragt, denn was Kult ist, hat einen langen Atem. Doch auch bei Bond heißt es: Keine Zeit zu sterben, ergo – keine Zeit zu warten.

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