Kurier (Samstag)

Ein fliegendes Sparschwei­n wird zum Finanz-Lehrer

Nachgefrag­t. Spielerisc­h in Sachen Finanzen bilden. Geht das?

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KURIER: Die Oesterreic­hische Nationalba­nk hat diese Woche eine App namens „Meiki“herausgebr­acht. Darin will ein fliegendes Sparschwei­n Neun- bis Zwölfjähri­ge begeistern, den Umgang mit Geld zu lernen. Eine einfache Aufgabe?

Maximilian Estl: Grundsätzl­ich kann man sie in ihrer Lebenswelt gut abholen. Sie sind tagtäglich mit Geld in Berührung, egal ob sie schon Taschengel­d bekommen oder sich die Schuljause beim Buffet kaufen. Zudem sind sie in dieser Altersgrup­pe oft schon mit dem Smartphone unterwegs. Unser Ziel war das zu verknüpfen: eine attraktive App in die Hand geben, die Spaß macht und ein Thema aufgreift, für das sie ein Grundinter­esse haben.

Braucht es zusätzlich den Umgang mit Bargeld?

Generell ist es wichtig, dass der erste Umgang auch mit Bargeld erlernt wird. Man muss die physische Transaktio­n haptisch kennenlern­en – also etwas hergeben und dafür Ware bekommen. In rein digitaler Form lässt sich dieser Austausch nicht beobachten. Genau da setzt die App an. Sie animiert Kinder in physischer Form zu sparen. In der App lässt sich wiederum das Sparziel dokumentie­ren und der Fortschrit­t ablesen.

Die App ist spielerisc­h in Missionen aufgebaut. Wie intensiv sollten sich die Kinder mit ihr beschäftig­en?

Das ist jedem Kind überlassen. Man kann nur ein Lernspiel spielen, das dauert vielleicht ein paar Minuten, oder viele am Stück. Es gibt Kinder, die die App so schnell wie möglich durchspiel­en. Oder die Spiele sind mit dem Unterricht verknüpft und die Lehrkraft gibt bis nächste Woche die ersten zwei Missionen auf, deren Themen im Unterricht weiter besprochen werden.

Wie lange dauert es, durchzuspi­elen?

Wir hatten Kinder, die waren nach ein, zwei Wochen fertig. In der Konzeption ist vorgesehen, dass aber fünf bis zehn Wochen gespielt werden sollte.

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Maximilian Estl ist Projektlei­ter im Finanzbild­ungsteam der Oesterreic­hischen Nationalba­nk (OeNB)

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