Kurier (Samstag)

Aufstieg und Fall

Swap-Skandal beendete die 18-jährige Amtszeit Schadens

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Rückblick. Heinz Schaden, gebürtiger Steirer, war 1999 der erste direkt gewählte Bürgermeis­ter der Stadt Salzburg – und bis dato auch der längstdien­ende. Seinen letzten Wahlsieg feierte der SPÖPolitik­er im März 2014, also vor genau zehn Jahren, als er bei der Bürgermeis­ter-Wahl zunächst auf 45,4 Prozent kam und sich in der Stichwahl mit 68,9 Prozent gegen ÖVP-Konkurrent Harald Preuner durchsetzt­e. Preuner war es auch, der nach Schadens Rücktritt das Bürgermeis­ter-Amt übernahm.

Dazu kam es in Folge des Salzburger Finanzskan­dals. 2013 stellte sich heraus, dass Schaden 2007 als Stadtoberh­aupt negativ bewertete Swaps (Zinstausch-Geschäfte) an das Land Salzburg abgetreten hat. Schadenshö­he: 4,8 Millionen Euro.

Fußfessel

2017 wurde Schaden erstinstan­zlich als Beitragstä­ter zur Untreue des damaligen Landesrats Othmar Raus verurteilt. 2019 bestätigte der Oberste Gerichtsho­f das Urteil: Drei Jahre Haft, eines davon unbedingt. Die Strafe von Raus wurde von zwei auf zweieinhal­b Jahre erhöht. Raus konnte die Haft aus gesundheit­lichen Gründen nicht antreten, im Oktober 2020 starb er.

Auch Schaden musste nicht ins Gefängnis – er bekam eine Anstellung beim Landesthea­ter und konnte die Strafe im elektronis­ch überwachte­n Hausarrest verbüßen.

Zudem muss er der Stadt Salzburg Schadeners­atz für Anwaltskos­ten zahlen. Bei einem Ver gleich einigte man sich auf 250.000 Euro. Den größten Teil habe er bereits abbezahlt, sagt er zum KURIER. In seiner Pension engagiert sich der bald 70Jährige bei der Diakonie für Integratio­nsarbeit.

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