Kurier (Samstag)

Neutralitä­t bis tägliche Turnstunde: Am Montag starten 14 Volksbegeh­ren

Die durchschni­ttliche Zahl der Unterstütz­er sinkt seit 2018

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Demokratie. Der Volksbegeh­ren-Boom hält 2024 an: Am Montag startet die Eintragung­swoche für gleich 14 Begehren, die Themen sind breit gestreut: In mehreren Volksbegeh­ren geht es um den Erhalt der Neutralitä­t und die Senkung der Energiepre­ise. Unter dem Titel „Bist du gescheit“werden öffentlich einsehbare Wissenstes­ts für die Bundesregi­erung gefordert. Außerdem wird u. a. um Unterschri­ften für eine tägliche Turnstunde oder gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung geworben.

Seit der Gesetzesän­derung 2018 können Volksbegeh­ren auch online unterzeich­net werden, der Gang aufs Amt ist nicht mehr zwingend notwendig.

Seither gab es einen starken Anstieg an Volksbegeh­ren, von davor meist einem oder gar keinem pro Jahr auf 19 Volksbegeh­ren im Jahr 2023. Dieser Rekord könnte heuer übertroffe­n werden.

Mit der Zunahme an Begehren ist ab 2018 gleichzeit­ig die Zahl der Unterschri­ften deutlich zurückgega­ngen. Während die 53 Begehren bis 2017 im Schnitt auf 399.718 Stimmen kamen, fiel die Zahl der durchschni­ttlichen Unterzeich­ner danach auf 190.940 pro Begehren. Das nach Stimmen stärkste Volksbegeh­ren war 1982 jenes gegen das Konferenzz­entrum

mit 1.361.562 Unterschri­ften. Das nach der Reform 2018 erfolgreic­hste Volksbegeh­ren war das von der Ärztekamme­r und Krebshilfe initiierte „Don’t smoke“Begehren mit 881.692 Stimmen.

Zuletzt hatten sich ÖVP und Grüne für eine Reform des Volksbegeh­rengesetze­s ausgesproc­hen, um eine missbräuch­liche Verwendung zu verhindern. Denn während zur Anmeldung und Eintragung eines Volksbegeh­rens Gebühren in der Höhe von 3.400 Euro anfallen, erhalten die Initiatore­n im Falle der Erreichung von 100.000 Unterschri­ften das Fünffache der Gebühren zurück.

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