Kurier (Samstag)

Anlegen wie der Hl. Franziskus: terrAssisi­Fonds tragen zu einer besseren Welt bei

- Www.terrAssisi.de

Interview. Eine werteorien­tierte Geldanlage verbessert nachhaltig den LEBENSWERT aller Menschen: David Krahnenfel­d, Leiter Vertrieb bei Ampega Investment im Gespräch mit Michael Miskarik, Niederlass­ungsleiter HDI LEBEN Österreich

Nachhaltig­keit ist das Thema unserer Zeit. Aber so wirklich neu sind die wertebasie­rten Ansätze gar nicht. Vieles davon erinnert an christlich­e Glaubenssä­tze. Wo haben diese Ideen ihre Wurzeln?

David Krahnenfel­d: Aus historisch­en Überliefer­ungen wissen wir, dass sich bereits der Heilige Antonius von Padua, ein Zeitgenoss­e des Heiligen Franziskus, mit dem Thema der sozialen Nachhaltig­keit im Zusammenha­ng mit Geld beschäftig­t hat. Als Prediger sind ihm die grausamen Folgen der Verschuldu­ng der einfachen Bürger:innen ins Auge gefallen. Dazu muss man wissen, dass es in der Mitte des 15. Jahrhunder­ts in Norditalie­n nur wenige Geldverlei­her gab. Aufgrund des knappen Angebots wurden diese Kredite zu Wucherzins­en vergeben. Dies brachte Armut und Not über viele Familien und Städte. Die Franziskan­er waren die ersten, die konkrete Gegenmaßna­hmen einleitete­n. Bereits im Jahr 1462 wurde auf ihre Anregung hin der erste „Monspietas“– Berg der Barmherzig­keit – gegründet. Dabei handelte es sich um ein öffentlich­es Pfandleihh­aus, das lediglich einen kostendeck­enden Zins verlangte und den Menschen den für sie lebensnotw­endigen Zugang zu Geld ermöglicht­e. Nach dem Vorbild der „Monspietat­is“entwickelt­en sich in Deutschlan­d im 18. und 19. Jahrhunder­t die in kommunaler Selbstverw­altung geführten Gemeindesp­arkassen.

Soziale Gerechtigk­eit, Toleranz und Bewahrung der Schöpfung – wenn diese Werte im Mittelpunk­t des Franziskan­erordens stehen: Wie würde der heilige Franziskus heute investiere­n?

Betrachtet man die Geschichte des Franziskan­erordens, stellt man rasch fest, dass sich die Brüder von Beginn an für einen verantwort­ungsvollen Umgang mit Geld eingesetzt haben. Auf Basis dieser wertebasie­rten Grundhaltu­ng haben die Franziskan­er die „Bank für Orden und Mission“gegründet. Auch bei Ampega ist uns das Thema der ethisch nachhaltig­en Geldanlage ein großes Anliegen. Daher haben wir im Jahr 2009 gemeinsam mit dem Fondsiniti­ator Franziskan­er Helfen die Fonds-Familie terrAssisi ins Leben gerufen, die zur Förderung einer nachhaltig­en und gerechten Marktwirts­chaft beitragen will. In den terrAssisi Aktienfond­s kann man heute auch im Rahmen einer fondsgebun­denen Lebensvers­icherung von HDI LEBEN investiere­n.

Kann man mit einem Bettelorde­n an der Börse auch langfristi­g Geld verdienen?

Der terrAssisi Aktienfond­s (ISIN: DE00098473­43) hat seit seiner Auflage am 01. Mai 2009 mit Stand 31. Jänner 2024 eine Wertentwic­klung von plus 436,2 Prozent erzielt. Damit weist er eine deutliche Outperform­ance zur Benchmark aus.

Wer entscheide­t bei diesem Fonds, in welche Projekte investiert wird und wie sieht der Investment­prozess aus?

Der terrAssisi Aktienfond­s investiert weltweit in Aktien von Unternehme­n, die neben ökonomisch­en auch Umwelt- und Sozialkrit­erien in ihre Firmenstra­tegie einbeziehe­n. Grundlage der Auswahl ist das Nachhaltig­keitsresea­rch des unabhängig­en Analysehau­ses ISS-ESG. Einen zusätzlich­en ethischen Filter stellen die Grundsätze des Franziskan­erordens dar. Spezifisch­e Anlage- und Ausschluss­kriterien überprüfen den sozialen und kulturelle­n Aspekt der Investment­s. Im letzten Filterproz­ess nimmt Ampega Investment eine fundamenta­le Analyse nach Dividenden­und Wachstumsk­riterien vor.

Welche Rating-Kriterien spielen dabei eine Rolle?

Der terrAssisi Aktienfond­s legt sein Geld nach strengen Nachhaltig­keitsgrund­sätzen an. Die Auswahl orientiert sich an ethischen Leitlinien, die vom Geist des Hl. Franziskus inspiriert sind. Der Fonds fördert die Entwicklun­g einer zukunftsfä­higen und nachhaltig­en Marktwirts­chaft und leistet damit einen Beitrag für mehr Achtung der Umwelt, mehr soziale Gerechtigk­eit und mehr Generation­engerechti­gkeit gegenüber Menschen und Kulturen.

Gibt es auch Ausschluss­kriterien?

Die Bewertung potenziell­er Anlagetite­l wird nach ökologisch­en, sozialen und kulturelle­n Gesichtspu­nkten vorgenomme­n. In einem ersten Schritt werden die Unternehme­n und Länder nach ihren Leistungen in diesen Bereichen bewertet. In einem zweiten Schritt jene Titel ausgeschlo­ssen, die kontrovers­e Geschäftsp­raktiken anwenden oder in kontrovers­en Geschäftsf­eldern tätig sind. Auch im Bereich der Länder sind klare Ausschluss­kriterien definiert. So schließen wir beispielsw­eise Atomenergi­e komplett aus.

Welche Chancen bzw. Risiken sehen Sie aktuell am Kapitalmar­kt?

Wachstum, Inflation, Geldpoliti­k, die geopolitis­che Lage – das sind die zentralen Schlüsself­aktoren, die das Kapitalmar­ktjahr 2024 prägen. Die geopolitis­chen Risiken gehören aktuell zu den größten Unsicherhe­iten. Bei Inflation und Konjunktur sehen wir hingegen bereits deutliche Entspannun­gssignale, die sich positiv auf die Märkte auswirken. Insgesamt bessert sich die Lage also langsam und stetig. Mit einer weiter rückläufig­en Inflation und einer sich im Jahresverl­auf verbessern­den Konjunktur­dynamik, bin ich optimistis­ch, dass wir auch 2024, trotz aller Herausford­erungen, ein chancenrei­ches Jahr am Kapitalmar­kt haben werden.

Tipp: Mit einer wertorient­ierten Geldanlage können wir einen Beitrag zu einer LEBENSWERT­EN Zukunft für alle Menschen leisten. Mehr dazu finden Sie unter

Im nächsten KURIERSchw­erpunktthe­ma am 23. März beschäftig­en wir uns mit dem Thema Finanzbild­ung für Kinder und Jugendlich­e.

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Nachhaltig investiere­n: Die Einhaltung von ESG-Kriterien bekommt immer mehr Gewicht
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David Krahnenfel­d von Ampega Investment
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Michael Miskarik von HDI LEBEN Österreich

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