Kurier (Samstag)

SPÖ-FPÖ-Untersuchu­ngsausschu­ss leidet vor der ersten Sitzung an an Zeugenschw­und

ÖVP-Fraktionsc­hef klagt über „teils fadenschei­nige“Gründe

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Parlament. Der von der ÖVP eingesetzt­e Untersuchu­ngsausschu­ss zu „Rot-BlauemMach­tmissbrauc­h“kämpft schon vor Beginn der Befragunge­n mit Zeugenschw­und.

Kommende Woche wird nur ein Tag mit Befragunge­n verbracht, der Donnerstag fällt aufgrund mangelnder Zusagen aus.

Der U-Ausschuss hat aber nicht nur mit Absagen zu kämpfen: So lud die ÖVP etwa den freiheitli­chen Klubchef in Niederöste­rreich aufgrund der „Aktenlage“wieder aus; nun soll er wieder geladen werden.

Der Plan der Volksparte­i für den ohnehin kurz anberaumte­n Ausschuss war ambitionie­rt: Insgesamt 35 Auskunftsp­ersonen wollte Fraktionsf­ührer Andreas Hanger laden, bevorzugt aus Kreisen der SPÖ und der FPÖ. Auf der türkisen Liste befinden sich etwa die roten Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer und Christian Kern sowie FPÖChef Herbert Kickl. Aber auch der grüne Innsbrucke­r Bürgermeis­ter Georg Willi wurde angekündig­t.

Die Realität sieht anders aus: Den Auftakt macht am kommenden Mittwoch noch einmal der Leiter der Finanzprok­uratur, Wolfgang Peschorn – er wurde bereits im von SPÖ und FPÖ eingesetzt­en Cofag-Untersuchu­ngsausschu­ss diese Woche als

Erster befragt; ihm folgt der Leiter der internen Revision des Innenminis­teriums.

Weiters zugesagt hat eine andere Schlüsself­igur aus Kickls Zeit als Innenminis­ter: der frühere Generalsek­retär Peter Goldgruber.

Etliche Auskunftsp­ersonen, darunter die einstige blaue Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein, haben abgesagt – oft mit dem Verweis auf Urlaub. Geschuldet ist die Absagewell­e wohl der Kürze des U-Ausschusse­s: Er dauert nur drei Monate; wer absagt, muss wohl nicht mehr kommen. ÖVP-Fraktionsf­ührer Andreas Hanger sprach am Freitag von „teils fadenschei­nigen Entschuldi­gungen“.

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