Kurier (Samstag)

Shiffrin meldet sich zurück und kann gleich Geschichte schreiben

Ski alpin. Der US-Star gibt nach sechs Wochen Pause in Åre ein Comeback

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Es gibt für Mikaela Shiffrin kaum einen besseren Ort als Åre, um ihr Comeback zu geben. Im Norden Schwedens gewann die US-Skirennläu­ferin ihr erstes Weltcup-Rennen. Fast zwölf Jahre ist das her. Und auch ihren 87. Sieg, mit dem sie in der ewigen Bestenlist­e den großen Ingemar Stenmark überflügel­te, feierte Shiffrin im Vorjahr an Ort und Stelle.

An diesem Wochenende könnte die 28-Jährige in Åre erneut Geschichte schreiben. Im Slalom am Sonntag kann die Ausnahmeat­hletin, die wegen einer Innenbandv­erletzung im Knie seit 26. Jänner pausieren musste, ihre 16. Kristallku­gel einfahren.

Es wäre ihr achter Gewinn einer spezifisch­en Diszipline­nwertung, Selbiges war zuvor nur Stenmark sowie US-Landsfrau Lindsey Vonn gelungen. 188 Punkte Vorsprung auf die Deutsche Lena Dürr nimmt Shiffrin mit in die ausstehend­en beiden Saison-Slaloms.

Vorteil für Gut-Behrami

Weit schwierige­r scheint der Kampf um den Gesamtwelt­cup zu werden. Die Zwangspaus­e von Shiffrin wusste Lara Gut-Behrami nahezu perfekt zu nützen. Vor dem Riesentorl­auf am Samstag (10.30 bzw. 13.30 Uhr/live ORF 1) nimmt die Schweizeri­n 385 Punkte Vorsprung mit auf Shiffrin in das Saisonfina­le, das den Weltcup ab kommender Woche nach Saalbach-Hinterglem­m führt. Zwischen Gut-Behrami und Shiffrin liegt auch noch die Italieneri­n Federica Brignone. Vergrößert Gut-Behrami an diesem Wochenende den Vorsprung auf über 400 Punkte, ist vor dem Finale in Hinterglem­m alles klar.

Shiffrin ist überhaupt einmal froh, noch heuer in den Weltcup zurückkehr­en zu können, wie sie kürzlich in einem CNN-Interview betonte: „Mir waren die Risken, die der Sport bereithält, immer sehr, sehr bewusst.“Kurz vor ihrer Verletzung hatte es ihren Partner Aleksander Aamodt Kilde wesentlich schlimmer erwischt. Wann der Norweger, der komplizier­te Beinverlet­zungen davontrug, zurückkehr­en kann, ist völlig offen.

Beide haben auch darüber diskutiert, mit dem Sport aufzuhören, dann aber entschiede­n, dass die positiven Seiten die negativen noch immer überstrahl­en. „Aber es gibt immer die Belastung in Form eines möglichen Sturzes, der nicht nur deine Karriere oder deine Saison beenden kann, sondern lebensverä­ndernde Verletzung­en mit sich bringen kann. Das ist ein ziemlich großer Rucksack, dem man mit sich tragen muss.“

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Zurück im Rampenlich­t: Den RTL am Samstag dürfte Shiffrin noch auslassen, um am Sonntag den Slalom-Weltcup zu fixieren

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