Bei AUA drohen kommende Woche erneut zahlreiche Flüge auszufallen
Neuer Termin für Betriebsversammlung am Donnerstag
KV-Streitigkeiten. Gestern, Freitag, musste die AUA wegen einer ursprünglich angekündigten, dann aber verschobenen Betriebsversammlung des fliegenden Personals 150 Flüge streichen. Am kommenden Donnerstag wird es wohl wieder zu zahlreichen Ausfällen kommen. Denn dann soll die Betriebsversammlung nun stattfinden.
Theoretisch stehen an dem Tag 304 Flüge im Programm der AUA, damit würden 31.000 Fluggäste transportiert werden. Wie viele Flüge genau abgesagt werden und wie viel mit Umschichtungen und Umbuchungen abzufangen sei, sei noch nicht abschätzbar und werde derzeit evaluiert. „Wir tun alles, um unsere Fluggäste früh zu informieren und möglichst viele Flüge zu halten“, sagte eine AUA-Sprecherin. Die gestrigen Flugausfälle hätten 12.800 Passagiere betroffen und bei der AUA einen Schaden von 4 Mio. Euro verursacht.
Die AUA hält die geplante Betriebsversammlung für illegal und geht auch rechtlich gegen diese vor. Hintergrund der Betriebsversammlung sind die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem AUABordpersonal. Die Vorstellungen für eine Gehaltserhöhung gehen zwischen Arbeitgeber-und Arbeitnehmerseite massiv auseinander. Die Arbeitgeber bieten ein Plus von 4,5 Prozent an und stellen bei längerer Laufzeit auch mehr in Aussicht. Der Konzern verweist auch auf 30 Millionen Euro Boni für das Jahr 2023 für 6.100 AUAMitarbeiter. Die Gewerkschaft fordert hingegen 30 Prozent mehr Gehalt, um auf das Niveau der Konzernmutter Lufthansa zu kommen, sowie mehr Urlaub und andere Dinge.
Essenszusteller
Indes geht auch der KVStreit bei den Essenslieferanten weiter. Nach den Warnstreiks am Donnerstag bei Lieferando und Foodora folgen am Dienstag eine Fahrrad-Demonstration in Wien bzw. Betriebsversammlungen und Protestkundgebungen in bzw. vor den Lieferando Hubs in Linz und Salzburg.
Nach vier KV-Verhandlungsrunden liegt das Angebot der Arbeitgeber noch immer bei nur 5,8 Prozent. Das deckt nicht einmal die von der Gewerkschaft vida geforderte rollierende Inflation in Höhe von 8,7 Prozent ab. Nur etwa die Hälfte der insgesamt rund 4.000 bis 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche sind über den Kollektivvertrag angestellt. Viele sind als freie Dienstnehmer beschäftigt.