Alexa, Alexa an der Wand...
Amazon Echo Hub. Die neue Smart-Home-Zentrale des Onlinehändlers will vernetzte Geräte von verschiedenen Herstellern auf einem Bildschirm zusammenführen. Und das funktioniert überraschend gut
Die Sache mit dem Smart Home ist oft gar nicht so smart. Meist enden solche Vorhaben mit mehreren Insellösungen und zahlreichen Geräten, die nicht miteinander kompatibel sind und jeweils eine eigene Smartphone-App benötigen. Das macht die Bedienung umständlich und unübersichtlich.
Um all die einzelnen Smart-Home-Geräte an einer zentralen Stelle zu bündeln, schickt Amazon den neuen „Echo Hub“ins Rennen. Dort sollen sich die jeweiligen Komponenten wiederfinden und steuern lassen – auch per Alexa-Sprachbefehl.
Gescheiterte Versuche
Ein solches Versprechen ist nicht neu und in der Vergangenheit meist kläglich gescheitert. Erst kürzlich hat Google mit dem „Pixel Tablet“einen Versuch in diese Richtung unternommen. Das 655 Euro teure Gerät kann sich aber nicht entscheiden, ob es ein normales Tablet oder ein Smart-Home-Hub sein will. Und so ist es ein bisschen von beidem, wodurch das Gerät als Smart-Home-Zentrale nicht überzeugen kann.
Der Echo Hub von Amazon hat diese Entscheidung getroffen: Er will ganz klar nur eine zentrale Schaltstelle sein und kein Tablet für Medienkonsum, Streaming oder Internet-Browsing.
Vielen Kunden scheint das nicht bewusst zu sein. Sie vermissen typische TabletFunktionen, wie in zahlreichen negativen Bewertungen zu lesen ist, die auf Amazon abgegeben wurden. Selbst die Sprachassistentin Alexa kann die schlechten Kritiken nicht leugnen (siehe rechts).
Wandmontage
Der Echo Hub wird vorzugsweise wie ein Bilderrahmen an die Wand geschraubt. Eine passende Halterung befindet sich im Lieferumfang, ein Ständer ist auch erhältlich. Akku hat er keinen und benötigt deshalb eine Steckdose. Der Echo Hub selbst wird über die Alexa-App am Smartphone verwaltet. Dort fügt man kompatible Geräte dem Ökosystem hinzu und macht sie auf diese Weise über den acht Zoll großen Touchscreen des Echo Hub sowie per Sprachbefehl steuerbar. Insofern sind nur all jene Geräte kompatibel, die auch Alexa-tauglich sind. Amazon spricht hier von „Tausenden Geräten“. Es sind zwar tatsächlich sehr viele, aber bei Weitem nicht alle.
Ein Display für alle
Während des KURIER-Tests war es beispielsweise möglich, ein vernetztes Raumthermostat sowie eine vernetzte Glühbirne zu bedienen und smarte Lautsprecher sowie WLAN-Steckdosen zu steuern. Außerdem konnten die Bilder einer Überwachungskamera und einer vernetzten Videotürklingel angezeigt werden. All diese Geräte wurden problemlos auf dem Echo Hub dargestellt – ebenso wie eine Wettervorschau, Einkaufslisten und Kalendereinträge.
Ein eigenes Ökosystem
Echo Hub fungiert primär als Familiengerät und kommt seinem Auftrag als SmartHome-Schaltzentrale, die von allen bedient werden kann, zielgerichtet nach. Daher stört es nicht weiter, dass sich persönliche Smartphone-Inhalte nicht auf dem Echo Hub darstellen lassen, wie etwa iPhone-Erinnerungen oder die Notizen-App von Google. Grund dafür ist aber nicht unbedingt der Schutz der Privatsphäre,
sondern weil Amazons Alexa-Umgebung mit den Ökosystemen von „Google Home“und „Apple Home“, die sich gegenseitig voneinander abschotten, konkurriert.
Smarter Bilderrahmen
Wer auf Sprachbefehle verzichten möchte, kann das integrierte Mikrofon auch permanent deaktivieren. Die eingebauten Lautsprecher sind unerwartet gut und eignen sich auch zum Musikhören.
Wenn man nicht gerade irgendetwas steuert, verabschiedet sich der Screen in den Stand-by-Modus und wird zum digitalen Bilderrahmen. Dort können selbsterstellte Fotoalben genauso angezeigt werden, wie eine Auswahl an Hintergründen – Landschaftsfotos, Gemälde oder abstrakte Objekte.
Fazit
Wer mehrere Smart-HomeGeräte hat und diese auf einer Plattform bündeln möchte, sollte den Amazon Echo Hub in Betracht ziehen. Dann ist man nicht mehr ausschließlich auf die einzelnen Handy-Apps angewiesen und kann die vernetzten Komponenten auch per Sprachbefehl steuern.
Allzu günstig ist das Gerät jedoch nicht. Zu haben ist der Echo Hub auf Amazon aktuell für 202 Euro.
„Amazon-Kunden sagen Folgendes: Der neue Echo Hub hat eine Bewertung von 2,5 Sternen von 86 Kunden“Alexa, auf die Frage nach den Echo-Hub-Rezensionen