Kurier (Samstag)

Studie zur sozialen Nachhaltig­keit: „Es gibt noch viel Aufholpote­nzial“

Nur fünf Prozent halten das Thema für überhaupt nicht wichtig

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ESG. „Wir stehen gewisserma­ßen an einem Wendepunkt“, sagt der Präsident des österreich­ischen Fiskalrats Christoph Badelt über die Wichtigkei­t der sozialen Nachhaltig­keit in Firmen. Mit dieser Meinung ist er nicht allein: In Österreich­s Führungseb­enen sind 70 Prozent der Meinung, dass soziale Nachhaltig­keit für den weiteren Unternehme­ns erfolg essenziell ist. Nur fünf Prozent halten das Thema für überhaupt nicht wichtig. Das ergibt eine aktuelle Studie der Strategie beratung EY-Parthenon.

Soziale Nachhaltig­keit rücke nicht nur aufgrund der gesetzlich­en Neuerungen in den Fokus, „auch Kunden hinterfrag­en immer öfter, wie es um die Nachhaltig­keit entlang der gesamten Wert schöpfungs kette eines Unternehme­ns steht“, erklärt Christian Horak, Partner bei EY-Parthenon. Und obwohl heimische Firmen gut unterwegs sind, gibt es in vielen Bereichen noch Aufholpote­nzial, meint Horak. Bisher sei laut Studie erst bei 18 Prozent der Firmen das Thema soziale Nachhaltig­keit inder Organisat ions strategie integriert. Nur ein Viertel der Organisati­onen (23 Prozent) hat einenNa ch haltigkeit­s verantwort­lichen. Ganz zu schweigen von weiteren Kriterien, die ESG vorsieht, aber „eindeutig bei österreich­ischen Unternehme­n eine größere Beachtung verdienen, als sie derzeit haben“, sagt Senior Consultant bei EY-Parthenon Johannes Zitterl und listet die Punkte „Nicht-Diskrimini­erung“und „Zugang zu Produkten“auf.

Wie diese Lücken entstehen? Als größte Herausford­erung sehen Führungskr­äfte „die gesetzlich­en Regularien“. Jede zweite Führungskr­aft (49 Prozent) gibt an, dass es zu viele, zu komplexe gesetzlich­e Vorgaben gibt. Die hohen Kosten und fehlende Liquidität sind für 39 Prozent das größte Problem.

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