Kurier (Samstag)

Kritik an Abgabe

Der Verband der Eigentümer und Vermieter kündigt eine Verbandskl­age an, falls die Regierung es den Ländern ermöglicht, höhere Leerstands­abgaben einzuheben.

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» Der österreich­ische Haus- und Grundbesit­zerbund (ÖHGB), der Immobilien­eigentümer und Vermieter vertritt, wehrt sich gegen die Pläne der Bundesregi­erung, den Bundesländ­ern die Einhebung von höheren Leerstands­abgaben zu gestatten. Denn Teil des vor Kurzem vorgestell­ten Wohnpakets der Bundesregi­erung ist, dass Länder künftig selbst entscheide­n können sollen, ob sie Strafen für Leerstand einheben und damit auch in welcher Höhe.

Laut dem Verband stünden österreich­weit etwa 95.000 Wohnungen leer. Bei diesen Wohnungen handle es sich laut ÖHGB nicht um Spekulatio­nsobjekte, sondern um Altbauwohn­ungen.

Kommt die Abgabe, folge eine Klage, kündigte der Verband an. Kolportier­t wurden laut Eigentümer­und Vermieterb­und bisher bis zu 640.000 leer stehenden Wohnungen.

Verantwort­lich dafür, dass überhaupt Wohnungen leerstehen, sei jedoch laut dem Verband keine Spekulatio­n, sondern „ein veraltetes Mietrechts­gesetz bzw. Richtwertg­esetz, welches in jedem Bundesland unterschie­dlich hohe Mietzinse zulässt und zwischen dem Burgenland und Vorarlberg um 4,19 Euro differiert.“Und zwar bei gleich hohen Grundstück­sund Baukosten. 3Martin Prunbauer, Präsident des Österreich­ischen Haus- und Grundbesit­zerbundes,

kommentier­t das Vorhaben der Regierung daher wie folgt scharf: „Wer Eigentum besitzt, soll dafür künftig Strafe bezahlen.“

Mehr Wohnraum würde laut Angaben des Eigentümer­verbands durch diese Maßnahme aber nicht entstehen.Vielmehrge­beesfürdie

Gemeinden künftig ein sattes Körberlgel­d. „Eine Leerstands­abgabe würde grundsätzl­ich gegen das Eigentumsr­echt verstoßen und keinesfall­s eine Motivation darstellen, leer stehende Wohnungen zu sanieren und in der Folge zu vermieten“, argumentie­rt der Verband in seiner jüngsten Aussendung. «

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Martin Prunbauer ist Präsident des Haus- und Grundbesit­zerbundes

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