„Wir glauben an den Traum, nach Paris zu fahren“
Österreichs Handballer erwartet im zweiten Spiel der Olympia-Quali ein Charaktertest
Turnier in Deutschland. Jetzt wird es interessant für Österreichs Handballer. Die spannende Frage, nachdem alle über den großen Entwicklungsschritt des Nationalteams gesprochen haben, lautet nun: Wie reagiert die zuletzt erfolgsverwöhnte und hochgelobte Auswahl auf den ersten echten Dämpfer seit vielen Monaten?
Nach einer makellosen EM-Qualifikation und mitreißenden Endrunde im Jänner setzte es am Donnerstag beim Qualifikationsturnier für Olympia in Hannover eine 29:35-Niederlage gegen Kroatien. Viel Zeit zum Verdauen bleibt nicht. Um die Chance auf ein Ticket für die Sommerspiele aufrecht zu erhalten, ist heute, Samstag, ein Sieg gegen Algerien Pflicht (17.10 Uhr/live ORF Sport+, ab 17.50 Uhr auch ORF1). „Wir wussten, dass es kein Gratisticket gibt“, sagte Österreichs Flügelspieler Sebastian Frimmel. Einen Dämpfer will er nicht erkannt haben, „wir müssen realistisch sein“. Die starke Defensivarbeit von der jüngsten EM, bei der man etwa Kroatien ein Remis abringen konnte, war nur phasenweise zu sehen, Tormann Constantin Möstl kein Faktor.
Afrika-Vizemeister Algerien geht als Außenseiter in das Spiel, auch wenn die 29:41-Auftaktpleite gegen Deutschland etwas zu hoch ausfiel und dem Spielverlauf nur phasenweise entsprach. „Ich habe das Gefühl, dass es, wenn wir ein gutes Spiel machen, ein Finale gegen Deutschland wird, und wir glauben an diesen Traum, nach Paris zu fahren“, sagte Rückraumspieler Lukas Hutecek.
Abwehr gefordert
Für ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser war klar, dass Österreich „ein anderes Spiel“erwartet. „Algerien spielt nicht ganz so diszipliniert, aber wenn sie in ihren Lauf kommen, dann sind sie gefährlich. Wir müssen ihnen die Spielfreude in der Deckung nehmen, der Schlüssel wird eine aggressive Abwehr sein.“