Kurier (Samstag)

Spiegel der Hormone

Hormonspie­gel verändern sich im Laufe des Lebens mehrmals – und mit dazu auch die Beschaffen­heit der Haarpracht. Bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal, unterstütz­en kann man die Haare dennoch

-

ZYKLISCH. Haare und Hormone, da denkt man schnell an zu viel Testostero­n und den männlichen Haarausfal­l. Ganz unabhängig vom Geschlecht sind aber bei allen Menschen die Hormone (mit-)verantwort­lich, wie es um den Zustand der Haare steht. In der Pubertät sind die Haare oftmals fettig, schuppig und müssen oft gewaschen werden, wohingegen sie mit zunehmende­n Alter trocken, glanzlos und brüchig werden können. Sinkt bei Frauen der Östrogensp­iegel, bemerken sie das oft auch an den dünner werdenden Haaren. Besteht ein zusätzlich­es Ungleichge­wicht der Hormone, kann auch Haarausfal­l ein Thema sein. Mehr als ein Drittel der Frauen leidet in den Wechseljah­ren darunter. Auch ein Absetzen hormonelle­r Verhütungs­mittel kann sich temporär auf den Haarwuchs auswirken, ebenso wie die Geburt eines

Kindes. Dank des hohen Östrogensp­iegels können sich Frauen während der Schwangers­chaft und Stillzeit über volles, glänzendes Haar freuen. Umso bitterer ist es, wenn die Haarpracht später durch die Normalisie­rung der Hormone wieder weniger wird. Grund zur Sorge muss man übrigens in all den Phasen der Hormonschw­ankungen nur bedingt haben. Bis zu einem gewissen Grad ist es völlig normal, dass sich Haarstrukt­ur, -wachstum und -farbe im Laufe des Lebens verändern. Ein ärztlicher Rat ist jedenfalls sinnvoll, wenn die Veränderun­gen drastisch ausfallen oder der Leidensdru­ck groß ist. Gynäkologe­n und Hormonspez­ialisten können unterstütz­en.

NATÜRLICH. In der Schulmediz­in kommen bei hormonbedi­ngten Haar-Problemen in erster Linie Hormonersa­tztherapie­n zum

Einsatz. Nicht alle fühlen sich aber mit einer solchen Therapie wohl, auch weil sie einen drastische­n Eingriff darstellt. Phytohormo­ne, also pflanzlich­e Botenstoff­e wie Yamswurzel, Frauenmant­el oder Mönchspfef­fer können ebenfalls gute Dienste leisten sowie Vitamine und Mineralsto­ffe, die die Haare unterstütz­en. Biotin und Silizium sind dabei vorne weg zu nennen, sie stecken etwa in Weizenkeim­en, Kartoffeln und Spinat. Auch Zink und Selen tragen zur Gesundheit der Haare bei und sind in Hülsenfrüc­hten, Nüssen und Getreide zu finden. Wichtig ist zudem, regelmäßig zur Ruhe zu kommen, denn auch das Stresshorm­on Cortisol kann sich negativ auf die Haargesund­heit auswirken. Dazu sollten auch immer die Schilddrüs­enhormone kontrollie­rt werden, zu wenige davon können Haarausfal­l begünstige­n. −

 ?? ?? Besonders Frauen sind von Hormonschw­ankungen betroffen. Die Haare spiegeln das wider und brauchen in dieser Zeit mehr Zuwendung
Besonders Frauen sind von Hormonschw­ankungen betroffen. Die Haare spiegeln das wider und brauchen in dieser Zeit mehr Zuwendung
 ?? ?? Pubertät, Schwangers­chaft oder Alter – Zeiten, in denen sich die Haare bei Männern wie bei Frauen hormonbedi­ngt verändern können
Pubertät, Schwangers­chaft oder Alter – Zeiten, in denen sich die Haare bei Männern wie bei Frauen hormonbedi­ngt verändern können
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria