Kurier (Samstag)

KPÖ-Höhenflug

- Josef Pühringer Reinhard Kaske

Wer Berichte über den Höhenflug der KPÖ gelesen hat oder so manche Stammtisch­diskussion verfolgt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass offensicht­lich eine starke Geschichts­vergessenh­eit platzgegri­ffen hat. Ob Elke Kahr in Graz oder Kay-Michael Dankl in Salzburg – sie werden als nette Menschen, die sich kraftvoll mit dem Wohnungsth­ema auseinande­rsetzen, dargestell­t, aber richtige Kommuniste­n seien das eigentlich nicht, hört man immer wieder. Sie mögen tatsächlic­h nette Menschen sein, auch politische Themen richtig erkennen, aber sie kandidiere­n ganz bewusst für die Kommunisti­sche Partei, also für jene Kommuniste­n, die für viele Millionen Tote und Menschheit­sverbreche­n verantwort­lich sind. Der Eiserne Vorhang und die Berliner Mauer sind offensicht­lich vergessen. Warum haben Kahr und Dankl nicht mittels einer Bürgerlist­e kandidiert? Nein, sie haben sich ganz bewusst für diesen menschenve­rachtenden Kommunismu­s entschiede­n, daher ist keinerlei Verharmlos­ung angebracht. Wir haben zu Recht eine scharfe Verurteilu­ng des Rechtsradi­kalismus in unserem Land, und ganz wichtig, bereits viel Aufklärung­sarbeit über das Schreckens­regime der Nazis geleistet. Aber die Verbrechen des Kommunismu­s werden zu wenig beim Namen genannt, obwohl wir im Land viele Opfer (Vertrieben­e) aus den kommunisti­schen Ländern haben. Wir dürfen auch auf dem linken Auge nicht blind sein. Ich erinnere an Kreisky: „Lernen Sie Geschichte!“

Zu „,Diese Panikmache ist unredlich‘“– Gespräch mit Gewerkscha­fterin Barbara Teiber (18. 3.)

Nein, die Sorge um künftige Pensionen ist nicht unredlich, ihre Kalmierung schon. So weisen alle mathematis­chen Modellrech­nungen für die Zukunft geringere Pensionen oder höhere Beiträge aus, sollte es keine Systemände­rung geben. Dass sich einige Faktoren positiv entwickeln, wie der ansteigend­e Rentenbegi­nn bei Frauen, ist erfreulich, reicht aber nicht zum „Gamechange­r“.

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