Restaurant Mole West bleibt trotz Insolvenz geöffnet
Fortführung sei „im Interesse der Gläubiger“
See. Die Nachricht von der Insolvenz der Mole West hat am Donnerstag nicht nur am Neusiedler See die Wogen hochgehen lassen. Am Freitag bemühte sich die Betreibergesellschaft (Gruze, Mayer & Co Immobilien) dann um Schadensbegrenzung. Per Agenturmeldung ließ man verlauten, dass der Weiterbetrieb der Mole West gesichert sei und das Restaurant „ganz normal geöffnet“bleibe.
Vor zwei Jahren hat die Wiener Immobilienfirma die Mole West von ihrem Gründer Bernd Karolyi übernommen. Seither hat sich ein Schuldenberg in der Höhe von 2,8 Millionen Euro angehäuft. Am Landesgericht Eisenstadt wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, rund 70 Gläubiger sind betroffen. Sie können bis 29. April Forderungen anmelden.
Die Quote von 20 Prozent der Forderungen (zahlbar binnen zwei Jahren) soll durch den Weiterbetrieb der Mole West gedeckt werden. Insolvenzverwalter Felix Stortecky ist zuversichtlich, dass das gelingen wird: „Ich konnte den ausgesprochen professionell vorbereiteten Sanierungsplan bereits prüfen und kann bestätigen, dass eine Unternehmensfortführung jedenfalls im Interesse der Gläubiger ist.“
Die Wiener Betreiberfirma führte unter anderem die „wirtschaftlich verheerende Sommersaison 2022“am Neusiedler See und gestiegene Energie- und Warenpreise als Gründe für die Insolvenz an. Aber auch dem früheren Hausherrn wird eine Mitschuld zugeschoben: Die Rede ist von „wirtschaftlichen Fehlentscheidungen bei der Personalplanung der ehemaligen Geschäftsleitung“. Außerdem habe das erst 2021 gegründete Unternehmen keine Corona-Hilfen in Anspruch nehmen können.