Einbrecherkönige nach 160 Straftaten erwischt: Halbe Million Euro Schaden
Drei Verdächtige im Alter von 21 bis 37 Jahren festgenommen, sechs Komplizen noch auf der Flucht
Polizei. Eine Verbrecherbande, die über Monate hinweg Autodiebstähle und Einbrüche in Wien und Niederösterreich begangen haben soll, haben Ermittler des NÖ Landeskriminalamtes zur Strecke gebracht. Der Gesamtschaden wird mit einer halben Million Euro beziffert. Der Gruppe konnten bisher mehr als 160 Straftaten in Ostösterreich nachgewiesen werden.
Drei rumänische Staatsbürger im Alter von 21, 33 und 37 Jahren wurden von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich als Haupttäter ausgeforscht und festgenommen. Sechs weitere Mittäter wurden angezeigt, sie sind aktuell noch flüchtig. Die Kripo führte seit August 2023 intensive Ermittlungen
gegen eine zunächst unbekannte Verbrecherbande, die wegen zahlreicher Einbruchsdiebstähle, Kfz-Diebstähle und Einbrüche aufgefallen war.
An Tatorten quer durch Wien sowie in den Bezirken Gänserndorf, Mödling, Wiener Neustadt, Bruck an der Leitha, Tulln und St. PöltenLand
wurden Wasch- und Staubsaugeranlagen bei Tankstellen heimgesucht und die dortigen Münzautomaten aufgebrochen.
Die Gangster wurden bei ihrer Arbeit teilweise von den Videoüberwachungsanlagen gefilmt. Sie verübten die Straftaten allesamt mit demselben Modus Operandi, heißt es beim NÖ Landeskriminalamt. Bei diversen Coups auf Baustellen ließen die Kriminellen zusätzlich zu den Arbeitsmaschinen, Werkzeuge und Geräte auch Fahrzeuge mitgehen.
Die Pritschenwagen und Transporter dienten für den Abtransport der Beute. Teilweise konnten die Fahrzeuge nach den Taten in Wien wieder aufgefunden werden.
Warnwesten und Hauben
Während ihrer Beutezüge zogen sich die Täter die auf den Baustellen gestohlenen Warnwesten und Sturmhauben zur Tarnung und Maskierung über.
Der 21-jährige und der 37-jährige Tatverdächtige spionierten die Baustellen zuvor aus und brachen die Container danach auf, so die Polizei. Die gestohlenen Werkzeuge und Maschinen wurden nach den Einbrüchen gewinnbringend verkauft.
Es ist der Arbeit und der Spurensicherung der Tatortermittler des LKA zu verdanken, dass man der Bande überhaupt auf die Spur kommen konnte. Mittels DNATreffer an den Tatorten, konnte die Identität einiger Verdächtiger geklärt werden. Mit Hilfe der kriminaltechnischen Untersuchungsstelle des Landeskriminalamtes war es zudem möglich, zahlreiche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Tatorten herzustellen.
Was folgte war klassische Polizeiarbeit. Nach mehrtägiger Observationen des LKA zusammen mit der Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) konnten die Beschuldigten bei einem Baustelleneinbruch in Wien-Liesing beobachtet werden.
Die drei Hauptverdächtigen der Einbrecherbande wurden mit Unterstützung der Sondereinheit WEGA in ihren Wohnungen in Wien festgenommen und nach den Einvernahmen in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Laut Polizei sind die Männer zu den Vorwürfen umfangreich geständig.
Die Aufenthaltsorte von sechs tatverdächtigen Komplizen sind nicht bekannt, sie sind nur teilweise in Österreich gemeldet.