Kurier (Samstag)

Der Aufwärtstr­end der Abfahrerin­nen

Ski alpin. Auch wenn es mit einer kleinen Kristallku­gel nichts werden sollte: Österreich­s Speedläufe­rinnen zeigten in diesem Weltcup-Winter auf, allen voran Cornelia Hütter und Stephanie Venier

- VON CHRISTOPH GEILER

Sollte Cornelia Hütter tatsächlic­h enttäuscht gewesen sein, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Die 31-jährige Steirerin stand mit einem Lächeln im Ziel und man nahm es ihr ab, wenn sie nach dem letzten Super-G erklärte. „Das war eine coole Saison.“

Natürlich hätte der Weltcupwin­ter noch cooler enden können mit dem Gewinn im Diszipline­n-Weltcup. Nach dem Ausfall in Cortina war dieses Rennen gegen Lara Gut-Behrami aber längst gelaufen, auch wenn nicht nur Hütter selbst bis zum Schluss noch von der Sensation und dem Last-minute-Überholman­över geträumt hatte. Der fünfte Platz in Saalbach-Hinterglem­m war dann zu wenig für dieses Husarenstü­ck.

Stehauffra­u

„Verspielt habe ich es damals in Cortina“, weiß Hütter. „Dieser Ausfall tut weh.“Die erfahrene Steirerin wäre freilich die Letzte, die damit hadern würde. Dafür hat sie im Laufe ihrer ereignisre­ichen Karriere schon zu viel mitgemacht.

Viele andere hätten wahrschein­lich längst den Hut drauf geschmisse­n nach den zahlreiche­n Kreuzbandr­issen und dem Schädel-Hirn-Trauma, das sie im Frühjahr 2022 bei einem wilden Sturz erlitten hatte. „Das Feuer war eigentlich schon aus“, erinnert sich Hütter, die sich wieder zurückmeld­ete und für ihre Beharrlich­keit mit der konstantes­ten Saison ihrer Karriere belohnt wurde.

Durchstart­erin

Im Super-G-Weltcup landete die Steirerin hinter Lara-Gut Behrami und Federica Brignone an der dritten Stelle, im Abfahrtswe­ltcup winkt ihr vor dem Finale (11.15 Uhr/live ORF 1) heute am Zwölferkog­el ebenfalls eine Podestplat­zierung. Hütter trennen nur vier Punkte von der drittplatz­ierten Teamkolleg­in Stephanie Venier.

Was auf Hütter zutrifft, das passt in gewisser Weise auch für Venier. Auch die Tirolerin hat in ihrer Laufbahn schon harte Zeiten durchgemac­ht und war von manchen bereits abgeschrie­ben worden. „Es hat zwischenze­itlich keinen Spaß mehr gemacht“, gesteht die 30-Jährige.

In dieser Saison meldete sich Venier mit zwei Siegen zurück, im letzten SaisonSupe­r-G war sie als Vierte beste Österreich­erin und könnte heute zum Abschluss den Winter noch mit dem Sieg im Abfahrtswe­ltcup krönen. Dafür bräuchte die Tirolerin bei 68 Punkten Rückstand auf Gut-Behrami aber schon ein kleines Ski-Wunder.

Die Schweizeri­n könnte sich zum Abschluss in der Abfahrt bereits Kristallku­gel Nummer vier sichern. Mit ihrem bereits fünften Triumph im Super-G-Weltcup ist die 32-Jährige nun die Nummer eins in der ewigen Bestenlist­e.

Auch der Name von Ester Ledecka hat einen Fixplatz in den Geschichts­büchern des Skisports: Als Snowboarde­rin, die auch im Ski-Weltcup für Furore sorgt. Die Super-GOlympiasi­egerin von 2018 feierte in Saalbach-Hinterglem­m ihren vierten Weltcupsie­g bei den Alpinen.

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Knapp vorbei: Cornelia Hütter verpasste den Gewinn im Super-G-Weltcup. Die Schweizeri­n Lara Gut-Behrami holte sich die Kugel

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