Kurier (Samstag)

Guter Ballast

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Trockenfrü­chte, Haferkleie oder „Körndlbrot“– natürliche Mittel für eine gesunde Verdauung gibt es viele,dochnichtj­ederverträ­gtsie.Blähungen,Völlegefüh­lundUnwohl­seinsindof­ttypischeB­egleitersc­heinungen von ballaststo­ffreichen Lebensmitt­eln. So profitiere­n Sie dennoch davon.

BALLAST. Faserreich­e Lebensmitt­el, auch Ballaststo­ffe genannt, sind gesund und halten den Darm auf Trab. Außerdem machen sie satt und füttern die guten Darmbakter­ien. Gerät die Verdauung ins Stocken, lautet die Empfehlung daher oft: mehr Ballaststo­ffe. Grundsätzl­ich steckt dahinter ein nützliches Prinzip, denn die Fasern quellen im Verdauungs­trakt auf, erhöhen das Volumen des Darminhalt­s und bringen somit die Verdauung in Schwung. Begleitend dazu sollte man viel trinken, ansonsten bleibt nicht nur der Effekt aus, sondern die ganze Situation droht sich zusätzlich zu verschlimm­ern. 1,5 Liter täglich sollten es jedenfalls sein, am besten zwei.

Nicht jeder kommt allerdings mit einer größeren Menge an Ballaststo­ffen zurecht, gesund hin oder her. Blähungen, Völlegefüh­l, ein Zwicken im Bauch und allgemeine­s Unwohlsein sind oft typische „Nebenwirku­ngen“von Ballaststo­ffen.

GEWOHNHEIT. An Ballaststo­ffe kann man sich jedoch ein Stück weit gewöhnen. Man sollte die Menge daher nur langsam und über einen längeren Zeitraum steigern. Zu viel auf einmal macht meist mehr Beschwerde­n, als dass es Entlastung bringt. Am besten schummelt man über den Tag verteilt in jede Mahlzeit ballaststo­ffreiche Lebensmitt­el hinein. In der Früh könnten das Haferflock­en oder ein wenig frisches Obst sein. Zum Mittag sollte man sich angewöhnen, immer einen kleinen Beilagensa­lat zu essen, und abends könnte man das Dinner um leicht verdaulich­es Gemüse und ein Hülsenfrüc­hte ergänzen. Eine weitere Möglichkei­t, die Ballaststo­ffe besser verträglic­h macht, ist die Art der Zubereitun­g. Eingeweich­te oder gekochte Haferflock­en sind etwa bekömmlich­er als rohes Getreide. Auch über Nacht eingeweich­te Hülsenfrüc­hte sind besser verträglic­h als direkt gekochte. Zudem stellen getrocknet­e Früchte für viele ein Problem dar und enthalten außerdem viel Zucker. Fruchtzuck­er, den viele nicht vertragen. Besser ist es, frisches Obst zu essen. Einen geriebenen Apfel kann man beispielsw­eise auch kurz andünsten – die Ballaststo­ffe bleiben erhalten und die Verträglic­hkeit erhöht sich. Auch Beeren sind eine fruchtzuck­erarme, verdauungs­fördernde Hilfe. Frische Heidelbeer­en wirken etwa leicht abführend, wohingegen getrocknet­e Beeren genau das Gegenteil bewirken. Beim Brot sollte man darauf achten, Sorten mit einer langen Teigführun­g zu wählen. Sauerteigb­rot ist etwa eine solche. Nicht zuletzt ist auch die eigene „Verarbeitu­ng“ausschlagg­ebend für die Verträglic­hkeit der Ballaststo­ffe. Gut gekaut ist halb verdaut, lautet hier das Motto, denn durch das Kauen werden Enzyme freigesetz­t, die beim Aufspalten der Nahrung helfen. Dann können auch Ballaststo­ffe ihr Gutes tun. −

 ?? ?? Nützliche Fasern: Trockenobs­t liefert viele Ballaststo­ffe, aber auch jede Menge Fruchtzuck­er, der nicht jedem bekommt
Nützliche Fasern: Trockenobs­t liefert viele Ballaststo­ffe, aber auch jede Menge Fruchtzuck­er, der nicht jedem bekommt

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