Was wir uns von den Finnen abschauen können
Zum siebenten Mal in Folge ist Finnland das glücklichste Land der Welt – warum?
Freude. Die Vereinten Nationen präsentieren ihren aktuellen „World-Happiness-Report“, in dem Österreich heuer stolz den 14. Platz belegt. Die Glücklichsten unter uns sind diesmal die unter 30-Jährigen. Als weniger glücklich schätzen sich die 45–59-Jährigen ein.
Zum siebenten Mal in Folge steht jedoch Finnland auf dem ersten Platz der Liste und gilt somit als glücklichstes Land der Welt. Aber was macht die Menschen an diesem finsteren, kalten Ort so glücklich? Experten nennen zum einen ein gewisses Vertrauen und ein Freiheitsgefühl, das tief in der Gesellschaft verankert zu sein scheint. Elisabet Lahti ist Forscherin für angewandte Psychologie und führt diese Theorie weiter aus: „In einer gut funktionierenden, fairen und gleichberechtigten Gesellschaft haben die Menschen weniger Sorgen und können sich auf ihr eigenes Leben konzentrieren.“
Auch die Natur (selbst bei knackigen minus 35 Grad) sei ein Glücksfaktor, wie Emma Seppälä, Dozentin an der Yale University weiß. „Wer kreativer sein möchte, sollte während des Tages bewusst Momente der Entspannung einplanen“, erklärt sie. In Finnland offenbar kein Problem, denn ein Wald oder ein Park sei dort nie weit entfernt. „Die Menschen in Finnland finden Entspannung im Wald – und natürlich in der Sauna.“Dieser stressarme Lebensstil soll den Innovationsgeist fördern.
Laut einer Studie des „Finnish Happiness Institute“(FHI) sehen die Finnen besonders das sogenannte „Sisu“als Glücksquelle. „Sisu“ist ein finnisches Konzept, das Mut, Resilienz und Entschlossenheit zusammenfasst. Forscherin Elisabet Lahti erklärt, dass es auf ein „Streben nach dem bestmöglichen Ergebnis in allen Lebensbereichen“hindeutet. „Sisu“hilft nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen zum Erfolg. Das finnische Glück wirkt sich auch auf die Arbeitskultur aus und ist in ihren flachen Hierarchien und dem hohen Stellenwert der Work-Life-Balance zu finden.