Wie man mit einem „Simon“umgeht
Was die Generation Z im Job braucht
Ein ernstes Wort. Simon ist Rüdiger Maas ehemaliger Praktikant. Er ist unpünktlich, auffallend naiv und stellt fragwürdige Forderungen. Ganz nach dem Motto: „ Das Wichtigste im Leben ist chillen. Ich werde nie an Burn-out erkranken wie all die Boomer, die sich kaputtgearbeitet haben. Und wofür haben sie das überhaupt gemacht? Für einen verdreckten Planeten?“, wie Maas in seinem Buch „Generation arbeitsunfähig“schreibt.
Wie man mit einem Simon im Team am besten umgeht? „Indem man ihn ernst nimmt“, ist Maas überzeugt. Dafür brauche es jedoch viel Geduld und Zeit.
Keine Angst vor Kritik
„Aus falscher Kritikscheu verzichtet man bei Jungen oft auf ehrliches Feedback“, meint Rüdiger Maas. Dabei sei das nicht nötig. Durch ehrliches Feedback findet man nämlich die richtigen Mitarbeiter, deswegen: „Wenn man Bewerbungen mit zwei Rechtschreibfehlern erhält, wird man die Person nicht einstellen.“So eine Transparenz und das richtige Feedback brauche aber von Anfang an.
Die Personen, die man aber im Unternehmen aufnimmt, sollte man geduldig abholen und fördern. „Manche sind weiter, andere nicht. Man muss schauen, wo der Mitarbeiter aktuell steht und die Wertung komplett rausnehmen“, so der Experte. Auch wenn man ihnen in den ersten zwei Wochen erst das Kopieren und Telefonieren beibringen muss.
Ruhige erste Wochen bedeuten jedoch nicht, dass man es den Jungen im Team besonders leicht machen sollte: „Man kann etwas mehr fordern und wird sich wundern, wie schnell sie lernen können.“
Fördern und fordern, ist also die Devise. Heißt: „Nicht mit alten Sprüchen abspeisen, sondern dafür sorgen, dass sie gut eingearbeitet werden. Im Gegenzug müssen sie aber auch etwas leisten“, sagt der Psychologe.
Wobei er auch eingesteht, dass man die Muße wohl nur für jemanden aufbringt, von dem man auch überzeugt ist: „Einen Simon wird man eher nicht fördern wollen.“ es