Kurier (Samstag)

Wie schmutzige­s Wasser wieder sauber werden kann

Eine selbst gebaute kleine Kläranlage zeigt die hohe Wirksamkei­t von verschiede­nen Filtermate­rialien

- KURIER. AT/ F AMILY

Als wir Menschen beschlosse­n, die Raumstatio­n ISS zu bauen, die unsere Erde umkreist, bestand eine der Herausford­erungen darin, die Astronauti­nnen und Astronaute­n mit Trinkwasse­r zu versorgen. Die Lösung war genial – wenn auch vielleicht ein bisschen gruselig! Das schon getrunkene und wieder ausgeschie­dene Wasser, also der Urin, wird gesammelt und durch ein sehr wirksames Filtersyst­em geschickt. Nach dieser Filterung ist es glasklar und sogar so sauber, dass es getrunken werden kann.

Diese Art der Wiederaufb­ereitung, also das Umwandeln von schmutzige­m Wasser oder Urin zu wieder sauberem Wasser, gibt es nicht nur im Weltraum. Dieser Vorgang findet in Kläranlage­n statt. Sie säubern das benutzte Abwasser so, dass es zurück in die Flüsse und Bäche kann, ohne Tiere und Pflanzen in und um diese Gewässer zu gefährden.

Das kannst du mit einer selbst gebauten, kleinen Kläranlage testen. Sicherheit­shalber solltest du aber das Wasser im Anschluss trotzdem nicht trinken! Dafür nimm eine alte PET-Flasche und schneide sie in der Mitte auseinande­r. Den oberen „Halsteil“der Flasche steckst du nun verkehrt in den „Bodenteil“und füllst ihn mit Filtermate­rialien. Als Filter kannst du unterschie­dliche Materialie­n nutzen, zum Beispiel Kaffeefilt­er, Watte, Reis, Küchenroll­e, Hydrokultu­r-Kügelchen oder Aktivkohle. Du musst aber nicht alle diese Filtermitt­el haben oder auch nicht alle auf einmal benützen.

Hast du die Flaschen ineinander­gesteckt und mit Filtermitt­el befüllt, vermische Wasser mit etwas Erde bzw. Schmutz in einem Behälter (z. B. Messbecher). Jetzt kannst du es vorsichtig durch dein Filtersyst­em leeren und beobachten, wie sauber das Wasser in den unteren Flaschente­il f ließt.

Um einen Überblick zu bekommen, wie gut welches Material filtert, schreibe dir vor dem Test die Materialie­n auf, die du verwendest und wie du deren Filterleis­tung einschätzt. Nach dem Experiment kannst du das Ergebnis dann mit deiner Vermutung abgleichen und mit einem anderen Material den nächsten Test machen!

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Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepoo­l.org

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Als Filter können unterschie­dliche Materialie­n genützt werden: Etwa Küchenroll­e, Watte, Reis oder Hydrokultu­r-Kügelchen
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