Trendwende in Sicht
2023 sind die Transaktionen am Wiener Zinshausmarkt um die H▸lfte zurückgegangen. Für 2024 erwarten Experten eine stabilere Entwicklung, mehr Nachfrage und eine optimistischere Stimmung.
» Nach dem herausfordernden Jahr 2023 steht der Wiener Zinshausmarkt nun vor einer Stabilisierung. 2023 ging das Transaktionsvolumen um satte 57 Prozent zurück, dies führen Experten auf das hohe Zinsniveau und die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung von Immobiliengeschäften zurück. Die Kaufpreise sind um durchschnittlich 12 Prozent gesunken, besonders hoch war der Rückgang in Ottakring, Simmering und Meidling.
Doch 2024 sehen die Aussichten schon etwas besser aus. „Es gibt viel Geld am Markt, das auf den Moment wartet, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, zuzuschlagen“, beobachtet Eugen Otto, Inhaber von Otto Immobilien Die Frage sei nun, ob die Preise weiter nachgeben werden. Aus Sicht der Experten ist jedenfalls eine Stabilisierung des Marktes in Sicht. Wann die Trendwende einsetzen wird, „hängt davon ab, welche Kraft Zinsschritte nach unten haben werden“, so der Immobilienexperte. Diese würden für den Sommer oder den Herbst dieses Jahres erwartet.
Bis dahin müssten Kreditnehmer ihre Bürde weiter tragen, viele Banken würden ihre Stammkunden dabei unterstützen, diese Phase durchzustehen. „Die Nachfrage nach hochwertigen Lagen nimmt jedenfalls zu“, so Eugen Otto und nimmt damit vor allem auf Lagen innerhalb des Gürtels Bezug. Auch das Angebot ist groß, und die Einstiegspreise außerhalb des Gürtels sind mit Kaufpreisen ab 1.540 Euro pro Quadratmeter attraktiv. Kaufinteressenten hätten aktuell eine gute Verhandlungsposition, so die Experten von Otto Immobilien. „Ich gehe davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr eine bessere Stimmung am Markt haben werden.“Auf der Käuferseite zeigt sich eine Verschiebung hin zu eigenkapitalstarken Investoren, die die aktuelle Marktsituation nutzen, um sich in bevorzugten Lagen zu positionieren.
Der Bestand an Gründerzeithäusern sinkt in Wien. Von 2009 bis zum Stichtag am14. Februar 2024 wurde ein Rückgang um 12,8 von 15.528 auf 13.533 Gebäude verzeichnet. Allein 2023 hat sich der Bestand um 40 Gründerzeit-Zinshäuser reduziert. Zwar ist der Abriss von Zinshäusern durch eine Änderung in der Bauordnung eingebremst worden, doch viele Wohnungen werden parifiziert. „Diese Entwicklung spiegelt die anhaltende Umwandlung in Wohnungseigentum und Nutzungsänderungen, etwa die Umwandlung in Hotels, wider“, so Martin Denner, Leiter Research bei Otto Immobilien. «
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