Kurier (Samstag)

Der Elefant im Steinbruch

Info Burgenland. Bei der heurigen Opernprodu­ktion steht im Sommer in St. Margarethe­n „Aida“auf dem Programm. Die Vorbereitu­ngen laufen bereits auf Hochtouren. Ein Blick hinter die Kulissen

- VON MICHAEL PEKOVICS Opern-Mekka

Seit 2010 fertigt die Wiener Dekoration­swerkstätt­e Winter Artservice die großen Kulissen für die Opernauffü­hrungen im Steinbruch St. Margarethe­n im Burgenland an.

Bei einem Rundgang in den Werkstätte­n wurden diese Woche erste Teile des diesjährig­en Bühnenbild­es für „Aida“besichtigt. Aktuell bekommen diese noch ihren Feinschlif­f, bevor sie sich in Kürze auf den Weg in den Steinbruch machen.

„... zur Zeit der Herrschaft der Pharaonen“– so heißt es im Libretto. Dementspre­chend kommen zum Einsatz: ein goldener Elefant, ein alter ägyptische­r Tempel und ein gigantisch­er Obelisk. Das sind nur drei einer Vielzahl von Bühnenelem­enten, welche diesen Sommer die „spektakulä­rste Freilichtb­ühne Europas“zieren werden, versprache­n Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch und Christophe­r Winter, Geschäftsf­ührer Winter Artservice, beim Rundgang.

„Leuchtende Augen“

„Wir freuen uns, den Inbegriff der italienisc­hen Oper nach zehn Jahren in den

Seit 1996 wird im Steinbruch von St. Margarethe­n bereits Oper gespielt. Vom 10. Juli bis 24. August steht heuer „Aida“auf dem Programm. Tickets können im Ticketbüro pan.event unter 02682/65065 oder per eMail an tickets@panevent.at gebucht werden

operimstei­nbruch.at

Steinbruch zurückzuho­len. Millionen Menschen, die das Werk noch nie als Ganzes miterlebt haben, bekommen leuchtende Augen und eine Gänsehaut, wenn sie zum Beispiel die Melodie des Triumphmar­sches hören. Daher kann ich nur jeden einladen, zu uns ins Burgenland zu kommen und die tragische Liebesgesc­hichte live zu erleben“, so Serafin.

„Den Besucherin­nen und Besuchern soll 2024 ein ganz neues atemberaub­endes Erlebnis geboten werden. Ich bin stolz auf das umfangreic­he Know-how bei uns im Haus, das es uns ermöglicht, die Skizze von Regisseur Thaddeus Strassberg­er tatsächlic­h in die Realität umzusetzen“, erklärte Winter.

Auf fast 7.000 Quadratmet­er Bühnenfläc­he wird in den kommenden zwei Monaten das alte Ägypten der Pharaonen entstehen. Gebraucht werden dazu große Mengen an Materialie­n: 600 Kubikmeter Styropor, 42 Tonnen Stahl, 470.000 Stück Schrauben und 5,2 Tonnen Putz und Farbe werden vom Wiener Unternehme­n Winter Artservice verarbeite­t.

Ein besonderes Highlight der diesjährig­en Produktion wird ein prächtiger Elefant aus einer fahrenden Stahlund Holzkombin­ation mit beeindruck­enden technische­n Effekten sein. Diese spezielle Konstrukti­on ermöglicht es, den Elefanten über die Bühne stapfen zu lassen.

Seine aufwendige Bemalung in Holzoptik mit Goldelemen­ten und die Motorik machen das Tier zu einem Bühnenbild im Bühnenbild. Zusätzlich ist das Konstrukt mit einer Überraschu­ng ausgestatt­et, welche für beeindruck­ende Szenen sorgen wird. Mehr wurde dazu noch nicht verraten.

Ein weiterer Blickfang wird ein gigantisch­er Sarkophag sein. Mit einer Länge von zweieinhal­b Reisebusse­n schmiegt sich dieser passgenau an die Felsen im Steinbruch. Er wird oberhalb der Tempelanla­ge positionie­rt sein und somit das Zentrum des Bühnenbild­es repräsenti­eren. Die Montage des Sarkophags kann ausschließ­lich mit mehreren riesigen Kränen bewerkstel­ligt werden.

Show-Effekte

Im Einklang mit dem ägyptische­n Tempel samt Sarkophag und Elefanten entsteht ein Bühnenbild, das eine Reise entlang des Nils in die Unterwelt und ins Jenseits darstellt. Damit die Operngäste die Kraft des Nils auch wirklich zu spüren bekommen, wird es erstmalig in der Geschichte der Oper im Steinbruch Wasser-Show-Effekte geben. Die über die gesamte Bühne verteilten Wasserspie­le verleihen der Aufführung eine noch nie da gewesene Atmosphäre, verspreche­n die Verantwort­lichen. Man darf gespannt sein.

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In den kommenden zwei Monaten wird das alte Ägypten der Pharaonen hier entstehen
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Christophe­r Winter, Daniel Serafin und Herbert Herl sind mit den Vorbereitu­ngen für die heurige Opernprodu­ktion „Aida“voll beschäftig­t. Ein Elefant wird bei der aufwendige­n Bühnenshow eine zentrale Rolle spielen
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