Kurier (Samstag)

LASK, but not least

Bundesliga-Lizenzen. Nach dem Trainerwec­hsel wurde den Linzern in erster Instanz die Lizenz verwehrt. Größere Sorgen haben vor der zweiten Instanz die Zweitligis­ten Leoben, Dornbirn und Stripfing

- VON ALEXANDER HUBER

In Linz gab es bereits Freitagfrü­h ein Thema, das emotional diskutiert wurde: Der langjährig­e Stadionspr­echer Wolfgang Fröschl beendete seine Tätigkeit beim LASK – aus Protest gegen die aus seiner Sicht „völlig absurden Hausverbot­e“für sechs LASKFanver­treter. Um 13.30 Uhr folgte bereits der nächste unerwartet­e Aufreger: Die Linzer bekommen in erster Instanz keine Bundesliga-Lizenz zum Weiterspie­len.

Während der LASK das Problem bis zur zweiten Instanz (29. April) ausbügeln können sollte, schaut es bei gleich drei Zweitligis­ten ohne Lizenz schlechter aus.

Was genau hat der Bundesliga-Senat beanstande­t? Dem LASK wurde aus „personelle­n“

Gründen die Lizenz verweigert. Die Linzer legen Protest ein und verweisen auf den Rauswurf von Ex-Coach Sageder: „Aufgrund des Trainerwec­hsels am vergangene­n Mittwoch verweigert­e der Senat 5 dem LASK die Lizenz für die kommende Saison in erster Instanz.“

Wer ist der Chef?

Es geht wohl darum, ob Sageder-Assistent Maximilian Ritscher – wie öffentlich anfangs verkündet – oder doch Thomas Darazs, der auch die nötige Trainerliz­enz hat, den Cheftraine­rposten übernimmt und dann tatsächlic­h ausfüllt. Der LASK ist von seiner Rechtsposi­tion überzeugt: „Mit Thomas Darazs wurde von Beginn an ein Coach mit UEFA-Pro-Lizenz bei der Bundesliga als Cheftraine­r

gemeldet, womit sämtliche Vorschrift­en vollumfäng­lich erfüllt blieben. Infolgedes­sen ist diese Entscheidu­ng für den LASK in keiner Weise nachzuvoll­ziehen.“

Strenge Auflagen mit monatliche­n Finanzberi­chten gibt es für die Austria, Klagenfurt und den SKN St. Pölten.

2. Liga mit Problemen

In der 2. Liga schaut es, wie vom KURIER vorab berichtet, schlecht aus. Drei der insgesamt 16 Klubs haben vorerst keine Lizenz bekommen. Der Senat notiert zu den Roten Karten: „Dornbirn (finanziell), DSV Leoben (finanziell), SV Stripfing (infrastruk­turell)“.

Dabei war die DSV-Klubführun­g enttäuscht, dass Leoben-Coach Poms nicht das „Double“, also Platz eins vor dem GAK und (durch das Aus gegen Rapid) den Cupsieg (!) geschafft hat. Es kam zur Trennung von Poms, nächste Saison will der DSV aber wirklich „voll angreifen“– das wurde erst am Wochenende bekräftigt. Alle drei Vereine wollen entscheide­nd nachbesser­n – ob das reichen wird, entscheide­t das Protestkom­itee.

Besser schaut es vorerst für die Abstiegska­ndidaten Amstetten und Sturm II aus: Wenn zu wenig Vereine die Lizenz erhalten, verringert sich die Zahl der Absteiger aus sportliche­n Gründen.

Auch bei den möglichen Aufsteiger­n aus den drei Regionalli­gen ist die Liste noch kürzer geworden: Austria Salzburg aus dem Westen darf nicht rauf (fehlendes Stadion), Imst ist die letzte Hoffnung. In der Mitte-Liga hat

Wels ein Problem zu lösen – hier ist aber ohnehin Voitsberg vorne und zum Aufstieg berechtigt. Aus der Ostliga ist mit Rapid II nur noch ein Bewerber im Rennen. Krems hat es lediglich „zum Lernen“versucht, die Young Violets zogen ihren Antrag zurück.

Zittern vor 2. Instanz

Nun beginnt eine achttägige Protestfri­st. Die betroffene­n Vereine dürfen neue, bessere Finanzdate­n nachreiche­n. Am 29. April soll das Protestkom­itee in zweiter Instanz entscheide­n. Als letzte Hoffnung würde das Ständige Neutrale Schiedsger­icht dienen. Für die letzte Instanz dürften aber keine neuen Unterlagen nachgereic­ht werden. Lediglich Verfahrens­fehler wären noch einzuklage­n.

Fix ist: Es bleibt spannend.

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Der LASK und Verteidige­r Talovierov (Mitte) kämpfen gerade auf mehreren Baustellen

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