Verweste Leiche in Plastiksack: Polizei gibt neue Details bekannt
Nun steht fest, was bereits beim Auffinden der Leiche absehbar war: Es dürfte sich um ein Tötungsdelikt handeln
Wien. Es war ein grausiger Fund, den Bauarbeiter am Dienstagnachmittag in der Bräuhausgasse in Wien-Margareten machten. Nun liegen neue Details zur Todesursache vor.
Als Bauarbeiter am Donnerstag in einem Keller Grabungen vornahmen, fanden sie in circa 20 Zentimeter Tiefe, begraben unter Schutt, einen schwarzen Plastiksack, der fürchterlich stank. Darin befand sich eine kopflose Leiche. Das Haupt wurde separat gefunden, die restliche Leiche war nicht zerstückelt.
Nun wurden weitere Details zu dem Vorfall bekannt: „Der vorläufige gerichtsmedizinische Befund hat ergeben, dass die männliche Person durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist“, gab die Polizei am Freitag bekannt.
Stichwunden
Bei der Obduktion konnten zahlreiche Stich- und Schnittwunden an den Händen, dem Oberkörper und im Nacken der Leiche festgestellt werden, die möglicherweise von einem Abwehrkampf stammen. „Die Klärung der Identität, des Todeszeitpunktes sowie der näheren Umstände sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen“, heißt es in einer Aussendung.
Laut einem OnlineBericht der Kronenzeitung handelt es sich bei dem verwesten Körper um einen „sehr jungen Mann“, der wohl schon rund ein Jahr in dem Plastiksack in dem Keller liegen soll. Einflüsse wie Feuchtigkeit und Kälte im Keller erschweren die Einschätzungen des Zersetzungsprozesses.
Suche nach Vermissten
Die Ermittler stehen nun vor der Aufgabe, den Toten mit den Vermisstenanzeigen abzugleichen. Die Leiche sei sehr stark verwest gewesen, sagte Polizeisprecherin Julia Schick. Die Ermittlungen laufen auf Hochdruck, wurde seitens der Polizei betont.
In dem Wohnhaus mit 18 Parteien laufen seit mehreren Wochen Sanierungsarbeiten, wie die Studentinnen
Donata und Franziska dem KURIER erzählten. Sie wohnen im Nachbarhaus.
„Wir haben von der Tat nichts mitbekommen. Das Einzige, was in den vergangenen Wochen auffällig war, ist, dass es immer wieder zu Streitereien zwischen den Bauarbeitern gekommen ist“, sagt Donata. Ob das mit dem Leichenfund in Verbindung steht, ist im Moment unklar.
Die Anrainer dürften jedenfalls nicht bemerkt haben, dass in ihrem Keller ein Toter liegt. Trotz der fortgeschrittenen Verwesung roch es im Stiegenhaus nicht auffällig, wie man dem KURIER bestätigt. Den Gang in den Keller wurde wegen der Bauarbeiten auch kaum genützt.