Kurier (Samstag)

Nach Nagelsmann­s „Ja“zum DFB: Bayern unter Zeitdruck

Brisante Trainersuc­he, Rangnick ein Thema

- ANDREAS HEIDENREIC­H

München. Mitte Februar hatte man sich beim FC Bayern festgelegt: Thomas Tuchel bleibt nur noch bis Saisonende im Amt. Ein neuer Trainer soll ab Sommer den deutschen Rekordmeis­ter wieder in die Spur bringen. Wie sehr die Münchner nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League neben der Spur stehen und ob die Angelegenh­eit vielleicht zum Boomerang werden könnte, sollten die Bayern die Königsklas­se gar gewinnen, darüber kann aktuell nur gestritten und spekuliert werden.

Fakt ist: Die Trainersuc­he läuft nicht nur auf Hochtouren, sie sollte bis Ende April auch Klarheit bringen, war zuletzt immer wieder zu entnehmen. Damit könnte es nun eng werden. Denn nachdem Xabi Alonso vor einer Woche ein Bekenntnis zu Bayer Leverkusen abgegeben hatte, sprang am Freitag auch noch Julian Nagelsmann ab. Der 36-Jährige war zuletzt als Wunschkand­idat Nummer eins gehandelt worden, verlängert­e nun aber seinen Vertrag als Bundestrai­ner beim DFB bis 2026.

Durchaus gefinkelt, wie Volker Struth, der Berater Nagelsmann­s, dabei zuletzt den Preis seines Mandanten in die Höhe getrieben hat. Denn erst vor zwei Tagen hatte Struth Gespräche mit den Bayern öffentlich bestätigt. Der DFB, seit dem AusrüsterW­echsel von Adidas zu Nike wirtschaft­lich wieder rosiger gebettet, dürfte sein Bemühen um Nagelsmann sogleich entspreche­nd intensivie­rt haben. Das Resultat: Nagelsmann sagte den Bayern ab. Offiziell zitiert wurde der 36Jährige wie folgt: „Das ist eine Entscheidu­ng des Herzens. Es ist eine große Ehre, die Nationalma­nnschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen.“

Als große Freude sieht selbiges dem Vernehmen nach auch Ralf Rangnick in Österreich. Der 65-Jährige ist bis 2026 gebunden und weiß zu schätzen, was er am ÖFB hat. Eine Mannschaft, die zu seiner Spielidee passt ebenso wie ein ruhiges Arbeitsumf­eld. Und obwohl KURIER-Informatio­nen zufolge bisher keine Anfrage für den Teamchef aus München beim ÖFB eingegange­n ist, könnte es um den Schwaben nun turbulente­r werden.

Rangnick zählt zu jener Handvoll Kandidaten, mit der sich Christoph Freund und Max Eberl beschäftig­en oder beschäftig­t haben. Wer neben Österreich­s Teamchef noch auf der Shortlist der Bayern steht, darüber kann freilich nur spekuliert werden, zumal die Bayern offiziell keinen der gehandelte­n Namen kommentier­en.

Medien-Kandidat Zidane

Roberto de Zerbi, Ballbesitz­Guru aus Italien und aktuell bei Brighton & Hove, hat jedenfalls abgewunken.

Aus Spanien kommt indes die Meldung, wonach Zinedine Zidane vor der Tür steht. Der Franzose spricht auch Spanisch und Italienisc­h, aber weniger gut Englisch und nicht Deutsch.

Allzu viel Zeit bleibt jedenfalls nicht. Vor allem nicht, wenn es Rangnick werden soll und der Teamchef ab Ende Mai mehrere Wochen auf die EM konzentrie­rt ist.

 ?? ?? Gastgesche­nk: Der davor starke Rapid-Torhüter Niklas Hedl ließ einen parierten Ball wieder los, Mika Biereth schoss zum 1:0 ein
Gastgesche­nk: Der davor starke Rapid-Torhüter Niklas Hedl ließ einen parierten Ball wieder los, Mika Biereth schoss zum 1:0 ein
 ?? ?? Pokerspiel: Trieb Nagelsmann­s Berater den Preis in die Höhe?
Pokerspiel: Trieb Nagelsmann­s Berater den Preis in die Höhe?

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