Nach dem Skandal droht die große Krise
Formel 1. Kommt Red Bull auch noch Verstappen abhanden?
Adrian Newey gilt als der beste Designer in der Geschichte der Formel 1. Der Brite verantwortet die Entwürfe für die erfolgreichsten Boliden, Sebastian Vettel verhalf er zu vier WM-Titeln mit Red Bull. Insgesamt gewannen seine Autos dreizehn Fahrertitel.
Nun steht der 65-Jährige vor dem Abgang, wie etliche Medien berichten. Newey soll unglücklich sein über den Machtkampf, der seit Monaten im Team tobt. Teamchef Christian Horner war unangemessenes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin vorgeworfen worden. Der 50Jährige erhielt aber Rückendeckung von der thailändischen Firmenspitze. Damit nicht einverstanden soll vor allem der Flügel rund um Motorsportberater Helmut Marko und Superstar Max Verstappen gewesen sein.
Designguru Newey hielt sich in diesem Konflikt bisher bedeckt, Christian Horner galt lange Zeit als enger Vertrauter. Doch mittlerweile scheint das Verhältnis abgekühlt zu sein, hinter den Kulissen hieß es bereits, dass der Brite „not amused“über die Vorgänge gewesen sein soll.
In Bologna gesichtet
Was nun? Wird Newey in wohlverdiente Pension gehen? Kaum anzunehmen. Angeblich soll er 10 Millionen Pfund (11,6 Millionen Euro) pro Jahr verdienen. Newey hat die Gabe, den Überblick über ein Auto behalten zu können. Auf dem Markt ist er so begehrt wie die besten Fahrer.
Gerüchten zufolge wurde er vor wenigen Tagen in Bologna gesichtet – ein Indiz dafür, dass es zu Gesprächen mit Ferrari gekommen ist. Zu den Italienern wird Rekordweltmeister Lewis Hamilton mit Ende dieser Saison wechseln. Sollte es tatsächlich so weit kommen, hätte Ferrari mit Hamilton, Charles Leclerc und Newey ein super Paket für 2025 geschnürt – und vor allem für 2026, wenn die neuen Regeln (mit neuen Motoren) greifen.
Ein anderes Gerücht betrifft Aston Martin mit Besitzer Lawrence Stroll. Der kanadische Milliardär soll Newey mit 100 Millionen Euro für vier Jahre locken. Für Newey hatte das den Vorteil, dass er mit seiner Familie nicht nach Italien ziehen müsste.
Der Abgang von Newey könnte bei Red Bull einen Dominoeffekt auslösen. So wurde etwa der Verbleib von Verstappen beim Team vor allem mit Marko, aber auch mit der Personalie Newey in Verbindung gebracht. Im schlimmsten Fall droht dem Rennstall der Abgang seines wichtigsten Mitarbeiters.
Hülkenberg bei Audi
Fix ist seit gestern, dass Nico Hülkenberg Haas per Saisonende verlässt und zu Sauber wechselt. Ab 2026 startet der Routinier dann für Neueinsteiger Audi. Sein Nachfolger bei Haas könnte der britische Ferrari-Youngster Oliver Bearman werden.