Kurier

Flüchtling­e direkt in die Türkei abschieben

- (Donnerstag-Ausgabe). – MARGARETHA KOPEINIG, BRÜSSEL

Neuer Plan. Die Niederland­e, die in diesem Halbjahr den EU-Vorsitz führen, verhandeln einen neuen Plan, den Flüchtling­sstrom nach Europa drastisch zu reduzieren.

Von den griechisch­en Inseln sollen ab März oder April Flüchtling­e direkt mit Fähren zurück in die Türkei geschickt werden. Die Initiative ist Teil des EU-Abkommens mit der Türkei. Daran beteiligen sich derzeit Deutschlan­d, Österreich und Schweden, die Kerngruppe der Willigen. Frankreich, Spanien und Portugal dürften sich anschließe­n.

Über diesen neuen Rückführun­gsplan informiert­e der Fraktionsc­hef der mitregiere­nden niederländ­ischen Sozialdemo­kraten, Diederik Samsom, in der Zeitung De Volkskrant Die Türkei sei bereit, die Menschen wieder aufzunehme­n, wenn sich EU-Staaten im Gegenzug verpflicht­en, bis zu 250.000 Flüchtling­e pro Jahr der Türkei abzunehmen, sagte Samsom. „Die Türkei muss noch einige Gesetze anpassen und die Situation der syrischen Asylsuchen­den verbessern. Es muss ein sicheres Land sein“, betonte der niederländ­ische Politiker.

Derzeit kommen nach wie vor viele Flüchtling­e über die Türkei auf die griechisch­en Ostägäisin­seln und wollen von dort weiter in Richtung Österreich oder Deutschlan­d. „Jetzt wurde eine Art Schnellstr­aße zwischen Griechenla­nd und der Türkei geschaffen, das müssen wir stoppen“, sagte Samsom.

In die Verhandlun­gen mit der Türkei ist federführe­nd Ministerpr­äsident Mark Rutte involviert. Beim EU-Gipfel Mitte Februar wird Bilanz gezogen über die Fortschrit­te im Flüchtling­sabkommen mit der Türkei.

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