Kurier

Autofahren als Identitäts­stiftung

- – M. BRANDL

Siebzigerj­ahre. „Sein größtes Problem ist sein massenhaft­er Erfolg“, meinte Ex-VW-Chef Daniel Goeudevert vor Jahrzehnte­n. Von der goldenen Zeit, als ein Automobil noch ein lang ersehnter Traum war, schreiben die Autoren Martin Krusche und Matthias Marschik in ihrem ver- gnüglichen und zugleich informativ­en Buch „Der kurze Sommer des Automobils. Erinnerung­en an die Siebziger Jahre“.

Es war die Zeit, als halbwegs begabte und mit Werkzeug ausgestatt­ete Bastler die Löcher in den Bodenplatt­en ihrer nicht mehr ganz jungen Autos selbst reparierte­n, vom Austausch diverser Lampen oder Motorteile ganz zu schweigen. Von Digitalisi­erung des Verkehrs war noch keine Rede, statt eines Navigation­ssystems wurde ein Passant oder schlicht die am Beifahrers­itz liegende Straßenkar­te nach dem richtigen Weg befragt.

Das Buch lädt auch ein, über den Tellerrand in exotische Autoproduk­tionslände­r wie Bulgarien oder Türkei von damals zu blicken und den meisten Lesern wohl unbekannte Modelle wie Anadol oder Balkan 1200 kennenzule­rnen. Das Buch ist reich bebildert.

 ??  ?? Verlag Brüder Hollinek, Hardcover, 144 Seiten, ISBN 9783-85119-366-4. 34,90 Euro.
Verlag Brüder Hollinek, Hardcover, 144 Seiten, ISBN 9783-85119-366-4. 34,90 Euro.

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