Sozialminister: 300 Arbeitslose sollen in Schulen Sekretäre werden
Gemeinde-Jobs. 20.000 Über50-Jährige, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, sollen in Gemeinden eine Beschäftigung finden. Das Sozialministerium budgetiert für die „Aktion 20.000“pro Jahr 200 Millionen Euro. Ein solcher Arbeitsplatz kostet 27.000 Euro. Dieselbe Person würde sonst jährlich 17.000 Euro an Arbeitslosengeld kosten – ohne Gegenleistung für den Staat.
Die Zahl der älteren Langzeitarbeitslosen hat sich mehr als verdoppelt. 2012 waren es 17.275, 2016 schon 50.088.
Das Paket dürfte etwa bei Pflichtschulen Anklang finden. Die Förderung ist nur für Arbeit gedacht, die sonst liegenbleiben würde. So könnten jetzt die notorisch unterbesetzten Schulsekretariate aufgestockt werden – praktisch zum Nulltarif. Die Stellen werden vom Bund teilweise bis zur Gänze gefördert. In den 4550 Pflichtschulen könnten laut Ministerium 300 Stellen geschaffen werden.
Das Programm ist vorerst auf zwei Jahre – bis nach der geplanten Nationalratswahl 2018 – befristet.
Der Gemeindebund ist mit an Bord – Arbeit gebe es genug, heißt es dort. Die einzige Sorge: „Es könnten falsche Erwartungen geweckt werden. Wir können kaum jemanden fix übernehmen“, sagt ein Sprecher. Erste Modellregionen in den Ländern sollen schon im Juli starten.
120 Euro für Asyl-Job
Für Flüchtlinge soll es ab September rund 5000 neue Jobs geben. Im Rahmen des Integrationsjahres, das heute im Ministerrat beschlossen wird, sollen sie ein „Arbeitstraining“bei Zivildienstträgern absolvieren. Das Rote Kreuz hatte kritisiert, dadurch erheblichen Mehraufwand zu haben.
Das Bundeskanzleramt kam dem nun entgegen: Pro Flüchtling erhält die Organisation monatlich 120 Euro als Entschädigung. Der Beschäftigte bekommt nur eine Deckung der Lebensunterhaltskosten in Höhe der Mindestsicherung.