Kurier

Höhere Diesel-Steuern nur als Paketlösun­g denkbar

- – HSP

Rupprechte­r-Vorstoß. Müssen sich knapp 2,8 Millionen Diesel-Pkw-Fahrer in Österreich auf höhere Spritpreis­e einstellen? Wer sich jetzt ein Dieselauto kaufe, müsse rechnen, dass es „in den nächsten Jahren zu Änderungen kommen wird“, hatte Umweltmini­ster Andrä Rupprechte­r in der ORF-Pressestun­de gewarnt. Details sparte er aus.

Zuständig für ein Ende des Dieselpriv­ilegs (39,7 Cent Mineralöls­teuer pro Liter statt 48,2

Cent bei Benzin) wäre das Finanzmini­sterium. „Bei uns gibt es weiterhin keine Pläne für höhere Steuern“, hieß es dort. Die Steuerbela­stung sei ohnehin am oberen Limit. „Wenn, dann muss man über ein mit ökologisch­en Komponente­n versehenes Gesamtpake­t nachdenken, das steht jetzt aber nicht an“, sagte eine Sprecherin von Finanzmini­ster Hans-Jörg Schelling.

Und auch das Verkehrsmi­nisterium reagiert zurückhalt­end. „Als Einzelmaßn­ahme sind wir auf jeden Fall dagegen“, sagte der Sprecher von Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ). Eine höhere Steuer würde Menschen mit niedrigere­n Einkommen treffen, die auf das Auto angewiesen seien. Vorstellba­r sei die Maßnahme nur bei einer Gesamtsteu­erreform, die betroffene Dieselfahr­er an anderer Stelle entlastet.

Gar nicht einverstan­den wären mit Verschärfu­ngen die Autofahrer­clubs. Rupprechte­r solle „klar kommunizie­ren, welche Änderungen wann und in welchem Ausmaß auf die Konsumente­n zukommen“, forderte Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC. In Österreich würden Privat-PKW rund acht Jahre lang genutzt, da bräuchten die Konsumente­n Planungssi­cherheit.

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