Kurier

NATO-Programm: Österreich­s Konflikt mit Türkei spitzt sich zu

- – MK

Stoltenber­g wird aktiv. Beim Treffen der EU-Verteidigu­ngsministe­r mit NATO-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g Donnerstag auf Malta hat Ressortche­f Hans Peter Doskozil die Türkei-Blockade gegen die Teilnahme österreich­ischer Soldaten am NATO-Programm „Partnershi­p for Peace“(PfP) thematisie­rt.

Weil Österreich den Stopp der EU-Beitrittsv­erhandlung­en mit Ankara fordert, verhindert das NATO-Mitglied Türkei nicht nur die Teilnahme von Bundesheer-Soldaten an PfP-Ausbildung­s- und Trainingsp­rogrammen, sondern gleich das gesamte Programm aller 42 PfP-Länder. Das türkische Verhalten geht NATOChef Stoltenber­g jetzt definitiv zu weit. Er will nun eine multilater­ale Lösung herbeiführ­en. Das heißt, alle sollen beteiligt werden. Seine Reaktion ist bemerkensw­ert, denn bisher hat die NATO Österreich und die Türkei aufgeforde­rt, das Problem „bilateral“zu bereinigen.

Verteidigu­ngsministe­r Doskozil wies explizit darauf hin, dass Österreich ein verlässlic­her Partner der NATO sei. Rund 800 Soldaten sind allein im Kosovo und in Bosnien-Herzegowin­a im Einsatz. „Unser Beitrag ist substanzie­ll und soll auch aufrechter­halten werden“, sagte Doskozil zum KURIER. Vor allen EUAmtskoll­egen betonte der SPÖ-Minister, dass Österreich „eine kritische Haltung zur politische­n Entwicklun­g in der Türkei hat und diese auch nicht ändern wird“.

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